5:5 – Fortuna ohne Glück

Gleich viermal die Führung verspielt, da gibt es in der Kabine Tränen.

Düsseldorf. Fünf Tore in Braunschweig erzielt, Michael Melka hält zwei Elfmeter, fünf Minuten vor dem Ende mit 5:4 in Führung gegangen - und doch reicht es mal wieder nicht für ein Happy End für Fortuna.

Ein absolut irres Spiel, das erneut eine Enttäuschung bereithält und die Mannschaft als gefühlte Verlierer nach Hause schickt. "Es gab Tränen in der Kabine", bestätigte Norbert Meier. Viel Arbeit und wenig Zeit bleibe ihm, sagte Fortunas Trainer, denn am Mittwoch wartet bereits mit Jena der nächste Gegner.

Mit der Verletzung und dem gezwungenen Verzicht auf Jens Langeneke fing das Spiel an. Und es half wenig, dass der Abwehrchef sogar an der Seitenlinie auf und ab laufend seine Kollegen coachte. "Natürlich hat er gefehlt als Führungsspieler", sagte Meier. Denn nach 49 Sekunden lag der Ball bereits zum ersten Mal im Netz der Fortuna.

Was in den 89 Minuten noch folgen sollte, trieb den Blutdruck der beiden Trainer dann in Rekordhöhe. Denn Fortuna drehte das Spiel, ging viermal nach dem jeweiligen Ausgleich wieder in Führung.

"Das war ein 0:0 der besseren Sorte", scherzte Meier mit Galgenhumor. "Wir haben als Trainer schwer gelitten." Vor allem in der Endphase der Begegnung. Denn dass Michael Melka zwei Elfmeter beim Stand von 2:1 für die Gäste gehalten hatte, war noch längst nicht alles. Denn Fortunas Spieler versammelten sich nach dem vermeintlichen Siegtreffer von Marco Christ mit einem herrlichen Freistoßtreffer (85.) in der Fankurve der Fortuna. Und sie wurden für den zu frühen Freudentaumel bestraft.

"Danach müssen wir mit Kratzen, Spucken, Treten den Sieg mit nach Hause nehmen", sagte Meier. "Die Leidenschaft war da, und wir waren dicht davor. Aber zu naiv, um diesen Sieg über die Zeit zu bringen."

Selbst Clement Halet, der in der Pause für den völlig indisponierten Robert Palikuca ins Spiel gekommen war und Zweitliga-Erfahrung hat, brachte nicht die nötige Ruhe mit. "Ich habe zwei Fehler gemacht und daraus sind zwei Tore entstanden", sagte der Abwehrspieler. Auch der dritte Elfmeter für Braunschweig, den Christian Lenze verwandeln konnte.

Die katastrophale Abwehrleistung also nur am Fehlen von Langeneke festzumachen, wäre viel zu einfach. "Es haben hinten drin später drei U-23-Spieler agiert", sagte der Fortuna-Trainer, ohne eine richtige Erklärung für das "Drunter und Drüber" zu finden, wie es Andreas Lambertz ausdrückte. "Wir sollten in der Lage sein, ein Spiel zu gewinnen, in dem wir so spät in Führung gehen", erklärte Fortunas Kapitän. Wer vor dem Spiel Fortuna fünf Treffer zugetraut hatte, wäre ausgelacht worden. So war zumindest die Offensive der Düsseldorfer ein Gewinner, so weit man nun noch überhaupt von einem Sieger sprechen kann.

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