Fortuna nach dem Dortmundspiel : Der nächste Tiefschlag
Düsseldorf Das nächste Spiel, die bekannten Szenen: Die Fortunen starren ins Leere, die Gegner wissen selbst nicht, wie das Ergebnis zustande kam und loben die Düsseldorfer. Für die wird die Lage in der Bundesliga immer bedrohlicher.
Im Internet ging letztens ein Witz rum: Die Fortuna habe in dieser Saison mehr Trikotsätze als Siege. Das stimmt zwar nicht ganz, aber das Rennen ist knapp. Den sechs Erfolgen nach 31 Spieltagen stehen seit Samstag sechs verschiedene Leibchen gegenüber, beim 0:1 (0:0) gegen Borussia Dortmund trugen die Düsseldorfer erstmals ihr schickes Jubiläumstrikot zum 125. Geburtstag.
Nach Witzen war hinterher aber niemandem zu Mute. Vielmehr machten sich Frust und Ratlosigkeit breit. „Ich bin nicht oft sprachlos, aber heute bin ich sprachlos“, sagte Trainer Uwe Rösler, der kurz darauf allerdings das Gegenteil bewies und ausführlich über die neuerliche Enttäuschung sprach. Nun hatte im Vorfeld wohl niemand drei Punkte eingeplant, aber das Zustandekommen der Niederlage schien ein echter Wirkungstreffer im Kampf um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga zu sein. Der Dortmunder Siegtreffer durch Jungstar Erling Haaland war ja erst in der 95. Minute gefallen. Zwar hatte der BVB auch vorher meist den Ball, kam in einer zähen Partie aber so gut wie nie durch, weil die Fortuna neun Kilometer mehr rannte und defensiv äußerst diszipliniert stand. In der Schlussphase schien sie dem Sieg sogar näher zu sein, traf durch den eingewechselten Steven Skrzybski zweimal den Pfosten.
Stöger kann Lob der Gegner nicht mehr hören
Doch als kurze Zeit später Schluss war, folgten die mittlerweile gewohnten Szenen: Fassungslose Düsseldorfer, die auf dem Rasen liegen und ins Leere starren, fast schon peinlich berührte Gegner, die in Mikrofone sagen, dass das Ergebnis aus ihrer Sicht mindestens glücklich, wenn nicht unverdient war. BVB-Trainer Lucien Favre, sonst kein Mann der großen Emotionen, schien gar Mitleid zu haben: „Am Ende muss man sagen, leider für Düsseldorf ist der Fußball so.“