Fußball Fortuna Düsseldorf kann vieles besser machen

Düsseldorf · Es war nicht allein die bärenstarke Vorstellung von Bayer Leverkusen die zur Niederlage geführt hat. Es gab auch Fehler in hoher Zahl bei Fortuna Düsseldorf.

 Einer im Fortuna-Trikot, dem am Samstag gegen Leverkusen nicht viel gelungen ist: Kenan Karaman (links/hier im Zweikampf mit Charles Aránguiz).

Einer im Fortuna-Trikot, dem am Samstag gegen Leverkusen nicht viel gelungen ist: Kenan Karaman (links/hier im Zweikampf mit Charles Aránguiz).

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Leverkusens Millionen-Transfer und Fortunas Ex-Spieler Kerim Demirbay redete nicht um den heißen Brei herum. „Wir waren die bessere Mannschaft, und Fortuna hatte an diesem Tag keine Chance“, sagte der neue Mittelfeld-Stratege der Werkself. Nachdem er die Arbeit von Trainer Friedhelm Funkel im Allgemeinen und die gute Arbeit der Mannschaft im vergangenen Spieljahr gebührend gelobt hatte, ging Demirbay auch auf die Erwartungshaltung in Düsselodrf ein. „Nach dem 3:1-Sieg in Bremen war von Abstiegskampf keine Rede und nach einer Niederlage gegen ein Spitzenteam soll nun die Qualität fehlen?“, fragte der 26 Jahre alte Fußball-Profi und zweifelte am Sachverstand des Fragestellers, der sich erkundigt hatte, ob eine solche Niederlage für Fortuna bereits ein herber Rückschlag sei.

Fakt ist, dass Bayer Leverkusen mindestens 75 Minuten lang die bessere Elf war. Doch es ist auch richtig, dass nicht herausragende Spielzüge des Gäste-Ensembles zu den drei Toren geführt haben. Dafür waren die Fortunen selbst verantwortlich, die handwerkliche Fehler begangen haben, sei es im Zweikampf oder in der Zuordnung beim Freistoß zum 0:2. Solche Fehler dürfen nicht vorkommen, egal ob gegen Bayern München oder Paderborn. So etwas wird in Deutschlands höchster Liga von allen Gegnern bestraft. So wurde die Aufgabe auf jeden Fall dem Gegner erleichtert, der auch immer wieder unverhofft in Ballbesitz kam, weil die Fortunen ein Unzahl an Abspielfehlern produzierten. Das heißt nicht, dass Fortuna ebenbürtig mit großen Gegnern ist, wenn die Fehler abgestellt werden und kein frühes Gegentor fällt. Aber die Chance ist größer, dass die gegnerische Mannschaft ungeduldig oder nervös wird und selbst Fehler produziert.

Der Sieg in Bremen ist in der Einordnung zu gut weggekommen

Um eine solche Chance gegen einen weniger konzentrierten oder nicht so leistungsbereiten Gegner zu nutzen, muss alles stimmen. Das bedeutet, die Zahl der Fehler muss bei der Fortuna gegen Null tendieren, die eigene Form sollte stimmen, und der unbedingte Willen, Erfolg zu haben, ist die allerwichtigste Voraussetzung.

Wer jetzt mit dem Hinweis auf die Endphase der vergangenen Saison erklärt, dass Düsseldorf sogar in Dortmund fast auf Augenhöhe mit der Borussia war, darf nicht vergessen, dass die Fortuna da eine andere Mannschaft hatte. „Da haben Spieler auf dem Platz gestanden, die nun mehr als 30 Millionen Euro wert sind“, erwiderte Friedhelm Funkel und meinte damit Dodi Lukebakio und Benito Raman. „So weit sind wir jetzt noch nicht. Aber es kann sich entwickeln.“ Wie in der vergangenen Saison ist nicht von heute auf morgen zu erwarten, dass alle Rädchen direkt ineinander greifen. Das hat damals auch seine Zeit gebraucht. Und überragend war das Spiel in Bremen nicht. Dort hat auch das Glück eine wesentliche Rolle gespielt. Und es hat im Weserstadion für die Fortuna fast alles gepasst.

Wortwörtlich - Weitere Stimmen zum Spiel

„Leverkusen war in der ersten Hälfte ähnlich effizient wie wir in Bremen. Wir müssen einfach besser verteidigen.“ Niko Gießelmann, Abwehrspieler der Fortuna

„Wir haben noch zwei, drei verletzte Spieler. Ich hoffe, dass wir nach der Länderspielpause so ziemlich alle auf dem Trainingsplatz haben und dann noch mehr gesunder Konkurrenzkampf ausbricht. An meiner positiven Stimmung der vergangenen Wochen hat sich heute nichts geändert.“ Lutz Pfannenstiel, Sportvorstand der Fortuna

„Jetzt haben wir eine gute Woche Zeit, um an unseren Problemen zu arbeiten. In Frankfurt dürfen wir nicht wieder so einfache Gegentore kassieren. Im zweiten Durchgang wollten wir ein anderes Gesicht zeigen. Das hat mit dem Anschlusstreffer auch funktioniert. Unterm Strich muss man jedoch festhalten, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.“ Erik Thommy, Offensivspieler der Fortuna

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort