WM 2018 : FIFA-Chef Infantino in der Russland-Falle
Moskau (dpa) - Lässig sitzt Gianni Infantino in einem Ledersessel. Sein weißer Hemdkragen ist aufgeknöpft. Der FIFA-Präsident lächelt - und erzählt von Russland als freundlichem WM-Gastgeber.
Vor seinem Abflug zur Gruppenauslosung nach Moskau hat Infantino in einem Video des Fußball-Weltverbandes noch einmal seine Sicht der Dinge für die erste WM unter seiner Regie im kommenden Sommer kundgetan. In 3:28 Minuten gibt es keine Kritik an der international nicht nur durch den Doping-Skandal heftig umstrittenen Sport-Großmacht.
„Was Doping angeht, werden natürlich alle Spieler in allen Teams während des Wettbewerbs und auch außerhalb des Wettbewerbs getestet. Wir sind sicher, dass sich alle dieser Situation bewusst sind“, sagt Infantino mitten in seinen Ausführungen.
Seine Strategie ist durchschaubar - und aus seiner Sicht sogar verständlich. In seinen knapp zwei Jahren im höchsten FIFA-Amt musste der Schweizer den durch die Blatter-Korruptions-Ära erschütterten Verband erst einmal wieder stabilisieren. Moralisch gelang das durch eigene anrüchige Manöver wie die Umformierung der Ethikkommission nur bedingt. Finanziell darf es nicht misslingen.