Störgeräusche vor dem BVB-Duell mit Tottenham

Dortmund (dpa) - Gündogan für 30 Millionen Euro zu Manchester City, Aubameyang für gar 100 Millionen zu Real Madrid - in den Medien blühen die Spekulationen über die Zukunft von Dortmunder Topstars.

Störgeräusche vor dem BVB-Duell mit Tottenham
Foto: dpa

Solche Schlagzeilen kommen einen Tag vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League gegen Tottenham Hotspur höchst ungelegen. Trotz dieser Störgeräusche reagierte Thomas Tuchel gelassen: „Das beeinträchtigt meine Laune in keinster Weise. Ich kann die Aufregung nicht verstehen.“ Die Vorbereitung auf das erste Duell mit den Spurs am Donnerstag sei dadurch nicht gestört: „Wir planen auch unseren Kader und sprechen mit Beratern. Das ist Tagesgeschäft.“

Fotos von einem Treffen zwischen dem künftigen ManCity- und derzeitigen Bayern-Trainer Pep Guardiola und Gündogan-Berater Ilhan Gündogan in Amsterdam lassen Fußball-Lehrer Tuchel kalt. Er sieht den BVB im Verhandlungspoker mit Nationalspieler Ilkay Gündogan nach wie vor nicht chancenlos: „Ich bin mir sicher, dass er sehr genau spürt, welche Wertschätzung er in diesem Club hat.“ Eine Prognose zur Entscheidung von Gündogan wollte Tuchel jedoch nicht abgeben: „Ob ich überzeugt bin, dass er bleibt? Nein. Wie könnte ich das sein? Aber wir wissen sehr genau, was wir bieten können.“

Für weitere Aufregung sorgten Meldungen über eine angebliche Offerte von Real Madrid in Höhe von fast 100 Millionen Euro für Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang („Express“), die Sportdirektor Michael Zorc via „Bild“ umgehend als „völligen Quatsch“ bezeichnete.

Nichts soll die Konzentration auf die Partie gegen den Tabellenzweiten der Premier League stören. Nur fünf Tage nach dem 0:0 im sehenswerten Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern erwartet Torhüter Roman Weidenfeller den nächsten Kraftakt: „Dortmund und Tottenham haben Gemeinsamkeiten und sind jeweils Zweiter in der Liga. Von daher gehe ich von einem Duell auf Augenhöhe aus.“

Ähnlich sieht es Steffen Freund: „Für mich ist es ein Alptraum. Dieses Duell wäre mein Traumfinale gewesen“, sagte der einstige BVB- und Tottenham-Profi der „Sport Bild“. Tottenham werde „brutal schwer für Dortmund. Der Sieger ist mein Titelfavorit.“

Im medialen Schatten des Sensations-Spitzenreiters Leicester City oder des vom einstigen BVB-Trainer Jürgen Klopp gecoachten FC Liverpool hat sich der dreimalige Europapokalsieger aus dem Norden Londons zu einem Meisterschaftanwärter gemausert. Das Team von Trainer Mauricio Pochettino stellt die drittbeste Offensive und die beste Abwehr der Premier League. Ausnahmefußballer wie Nationalstürmer Harry Kane oder der französische Nationalkeeper Hugo Lloris sind Garanten für den Aufschwung.

Kevin Wimmer, der ehemalige Kölner in Diensten der Engländer, ist bei allem Respekt vor dem BVB guter Dinge: „Die Borussia ist sicher einer der stärksten Mannschaften im Wettbewerb. Aber auch wir haben gute Chancen, weit zu kommen. Tottenham gegen Dortmund könnte auch ein Champions-League-Spiel sein“, sagte der Abwehrspieler vor dem Abschlusstraining in Dortmund.

Eine Woche vor dem Rückspiel der Borussia in der englischen Hauptstadt tut ein gutes Ergebnis not. Schließlich konnte bisher noch nie ein deutsches Team an der White Hart Lane gewinnen. „Wir wissen um die Heimstärke der Spurs. Von daher müssen wir vorlegen“, sagte Weidenfeller.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort