Schalke gegen Pilsen oder Alleinunterhalter Huntelaar

Der Schalker Angreifer hat eine unglaubliche Torquote. Er trifft in jedem Spiel.

Gelsenkirchen. Am Tag danach hatten sich die Spieler des FC Schalke 04 nicht in der Öffentlichkeit sehen lassen. Das 3:1 in der Europa League gegen Viktoria Pilsen nach Verlängerung hatte Kraft gekostet. Das Achtelfinale des internationalen Wettbewerbs gegen Twente Enschede (8. und 15 März) war damit erreicht. Und die nächste, kaum weniger bedeutende Begegnung steht bereits wieder bevor. „Wir müssen unsere Spieler jetzt für das Spiel gegen den FC Bayern München frisch bekommen“, sagte Trainer Huub Stevens, der seine Spieler in im Reha-Zentrum trainieren ließ.

Zügige Regeneration war das Motto, das auch für Klaas-Jan Huntelaar galt, der noch ein wenig mehr Grund dazu gehabt hätte, den jüngsten Erfolg zu genießen. Der Angreifer hatte die Tschechen nahezu im Alleingang besiegt. Bereits im Hinspiel hatte er für den glücklichen Ausgleich in Pilsen gesorgt. Am Donnerstagabend, in der Schalker Arena, erzielte er gleich alle drei Treffer und rettete eine Schalker Mannschaft, die in nur sehr wenigen Szenen gegen die spielerisch starken Tschechen ihr höchstes Niveau erreichte.

„Drei Tore sind okay“, sagte Huntelaar trocken und wollte dann auch nicht mehr auf die jüngste Partie eingehen. Der 28-Jährige blickte vielmehr auf die Bundesliga. „Wir spielen wieder so wie in der Hinrunde. Zu Rückrundenbeginn haben wir das nicht so hinbekommen, das war nicht so gut“, urteilte er. Was für die Schalker Mannschaft gilt, gilt nicht für den Torjäger. In der laufenden Saison erzielte Huntelaar in 33 Pflichtspielen 33 Tore (zehn in der Europa League, 18 in der Bundesliga, fünf im Pokal). Eine unglaubliche Quote, die bei vielen Klubs im In- und Ausland Begehrlichkeiten wecken dürfte. Der Vertrag Huntelaars in Schalke läuft im Sommer 2013 aus.

Manager Horst Heldt will aber zunächst einmal keine Gespräche mit ihm führen. „Es ist im Moment ein unglücklicher Zeitpunkt, weil er so viele Tore schießt“, sagte Heldt. Das Interesse an Huntelaar, so Heldts Begründung, wäre ohnehin schon geweckt worden. Und der Preis für den Holländer würde durch seine Treffsicherheit auch nicht gerade sinken. Seinen Marktwert (rund 18 Millionen Euro) könnte der Strafraumstürmer aber noch einmal zusätzlich erhöhen, sollte er seine Quote auch beim Spiel gegen die Bayern aufrecht erhalten können.

Es gibt wohl kaum bessere Gelegenheiten, als gerade jetzt ein Spiel in München auszutragen. Der Rekordmeister befindet sich in einer sportlichen Krise und ist zudem auf der Suche nach dem Teamgeist. Die Schalker könnten sich mit einem Erfolg in der Tabelle vor die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes schieben. Das allein ist für die Königsblauen Ansporn genug. Auf Huntelaar können sie sich ohnehin verlassen. „Wir sind froh, dass er bei uns ist“, sagte Huub Stevens.

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