Dämpfer für Mainz - Bungert: „Stimmung fehlt“

Mainz (dpa) - Das Ergebnis enttäuscht, die Zuversicht bleibt: Der FSV Mainz 05 rechnet trotz des mageren 1:1 (1:0) gegen CS Gaz Metan Medias in der Qualifikation zur Europa League fest mit dem Einzug in die Playoff-Runde.

Trainer Thomas Tuchel hielt sich mit öffentlicher Kritik an seinem Personal zurück. „Grundsätzlich bin ich mit der Leistung zufrieden. Ich traue uns zu, die nächste Runde zu erreichen“, kommentierte der 37-Jährige und machte lieber die vergebenen Chancen und zweifelhaften Entscheidungen des schottischen Schiedsrichters Steven McLean für das unbefriedigende Resultat verantwortlich.

„Ich schaue nicht so sehr auf das Ergebnis, mehr auf das, was wir umgesetzt haben. Mir ist es so lieber, als wenn wir mit einer schlechten Leistung 1:0 gewonnen hätten“, erklärte Tuchel. Tatsächlich aber machen die fehlende Abschlusssouveränität und das gefährliche Ergebnis mindestens ein Mainzer Tor im Rückspiel am 4. August in Rumänien erforderlich, um die Playoff-Runde zu erreichen. Nach der Führung durch Niko Bungert (31. Minute) schaffte Taher Bawab (60.) den Ausgleich für die robusten Gäste.

„Noch fehlt es an der Stimmung in der Mannschaft. An der Mentalität, dass man mit vereinten Kräften den Gegner niederringt, jeder ein, zwei Prozent mehr gibt. Auch eine gewisse Kaltschnäuzigkeit hat gefehlt“, gab Torschütze Bungert zu, der erneut als Rechtsverteidiger auflief.

Tuchel hatte sein Team vorgewarnt: „Das wird kein Selbstläufer.“ dabei ließ sich die erste Halbzeit gut an. Offensiv, mit gelungenen Kombinationen, erinnerte der Gastgeber an den Schwung aus der vergangenen Saison. Die in die Startelf gerückten Neuzugänge Zdenek Pospech, Zoltan Stieber und Anthony Ujah deuteten ihr Potenzial an.

Nach der Pause war die Ordnung wie weggeblasen, die Struktur ging gegen die aggressiven Underdogs aus Siebenbürgen verloren. „Das Gegentor war ein Stich ins Herz. Wir sind noch nicht eingespielt“, meinte Präsident Harald Strutz. „Wir sind in einem Prozess, der noch nicht zu Ende ist“, bestätigte Andreas Ivanschitz und ergänzte optimistisch: „Wir haben alles selbst in der Hand.“

So enttäuschend wie das Ergebnis war der Zuschauerzuspruch. Im Mai war der Einzug in die Europa League in der Mainzer Innenstadt noch groß gefeiert worden. Die Premiere und vielleicht schon das Aus auf internationalem Parkett gegen den unbekannten, aber respektabel aufspielenden Tabellensiebten aus Rumänien wollten nicht einmal 16 000 Fans in der neuen Coface Arena miterleben. „Die Stimmung war trotzdem gut. Typisch Mainz“, sagte Strutz trotzig.

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