BVB-Coach Tuchel erleichtert - Ärger um Großkreutz
Klagenfurt (dpa) - Thomas Tuchel wirkte müde, aber sichtlich erleichtert. Auch die späte Rückkehr aus Klagenfurt nach Dortmund um vier Uhr morgens konnte die Laune des Fußball-Lehrers nicht trüben.
Das hart erkämpfte 1:0 (1:0) der Borussia in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League beim Wolfsberger AC wenige Stunden zuvor bezeichnete er als „gute Nagelprobe“. „Auf dem Weg, auf dem wir uns befinden, ist es vielleicht auch mal wichtig, einen dreckigen Sieg einzufahren“, kommentierte der Klopp-Nachfolger sein erfolgreiches Pflichtspieldebüt, „Widerstände zu überwinden kann hilfreicher sein, als wenn alles leicht von der Hand geht.“
Für den Einbruch seiner Mannschaft, die nach dominanten 60 Minuten mit dem frühen Treffer von Jonas Hofmann (16.) gehörig ins Wanken geriet, lieferte Tuchel eine einfache Erklärung: „Das Spiel fand zu einem für uns kritischen Zeitpunkt statt. Vier Tage nach dem Trainingslager fehlt die Frische. Es war mir bewusst, dass wir hinten raus Stehvermögen brauchen, wenn wir nicht klar führen.“
Beinahe wäre der traditionell fahrlässige Umgang mit Torchancen bestraft worden. Nur mit viel Glück blieb dem Gast am Donnerstagabend der Ausgleich erspart, als Thomas Zündel (61.) den Ball freistehend aus kurzer Distanz über das Tor schoss. Diese Chance war der Auftakt zu einer Schlussoffensive des Low-Budget-Teams aus Österreich. Wieder und wieder musste die BVB-Abwehr in höchster Not klären. Sportdirektor Michael Zorc atmete nach dem Schlusspfiff kräftig durch: „Am Ende hat die Partie Nerven gekostet. Wir haben die Linie verloren.“