Deutsches Team Shkodran Mustafi - trotz Tor auf der Bank?

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Shkodran Mustafi.

Shkodran Mustafi.

Foto: Christian Charisius

Ein junger Vater aus Berlin hat seit Sonntag womöglich ein Problem. Der offenbar leidenschaftliche Fußball-Fan kündigte im Vorfeld des deutschen Debüts bei dieser EM an, seinen zu diesem Zeitpunkt noch nicht geborenen Sohn nach dem ersten Torschützen der Löw-Elf zu benennen. Mit dem lässigen wie fahrlässigen Zusatz, dass Mustafi ja nicht in Frage kommen werde. Nun, im Fußball ist besser alles ins Kalkül zu ziehen. Auch ein wichtiges EM-Tor des deutschen Innenverteidigers, dessen Arbeitsplatzbeschreibung vorrangig defensive Elemente hat. Für den Fall, dass der Papa aus Berlin an seinem Vorhaben festhält, setzte Mustafi am Dienstag eine kühl-coole Belohnung aus: „Ich würde dem kleinen Shkodran ein Eis spendieren.“

Den jungen Vater und den gestandenen Fußball-Profi eint in diesen Tagen das mitunter zu ungesunder Schlaflosigkeit führende Gefühl, zwischen den Stühlen zu sitzen. Hin- und hergerissen zu werden. Denn auch Shkodran Mustafi, der Verteidiger vom FC Valencia mit albanischen Wurzeln, hat ein Problem. Trotz guter Leistung und trotz des wertvollen Türöffners im Spiel gegen die Ukraine ist sein Platz am Donnerstag im zweiten Gruppenspiel gegen Polen (21 Uhr/ZDF) womöglich auf der Bank. Jedenfalls soll Mats Hummels, der Konkurrent im eigenen Lager, seine Verletzung komplett auskuriert haben und bereit sein für einen Einsatz. Der Noch-Dortmunder und künftige Münchner gilt in bester körperlicher Verfassung als gesetzter Startspieler.

Die geführte Debatte um die zukünftige Besetzung der deutschen Abwehrkette lässt Mustafi äußerlich kalt. Der 24-Jährige wirkt besonnen, spricht ruhig und sagt, als ihm die Frage nach seiner Einsatzchance gestellt wird, lässig: „Ich bin keiner, der sich die Dinge im Leben ausrechnet. In Mathe war ich eh nicht der Beste. Da konzentriere ich mich lieber auf das, was ich beeinflussen kann.“

Sich anbieten, sich aufdrängen, voll da sein, wenn der Bundestrainer ruft - das ist Mustafis ganz persönlicher EM-Plan. Den Sieg und sein Tor gegen die Ukraine hat er nur kurz genossen. „Seit Montag sind wir alle schon wieder voll auf das Polen-Spiel konzentriert“, erklärt er.

Welche Pläne der Bundestrainer mit dem zweikampfstarken Verteidiger, der 2014 im Nationalteam debütierte, verbindet, ist nicht bekannt. Bei der WM vor zwei Jahren schenkte Löw dem jungen Mann in der Außenverteidigung viel Vertrauen, ehe sich Mustafi im Achtelfinale gegen Algerien einen Muskelbündelriss zuzog.

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