Nach Ukraine-Eklat: Polnischer Sender stoppt Show

Warschau (dpa) - Nach dem Eklat um sexistische und fremdenfeindliche Kommentare in seiner Morgenshow hat der polnische Rundfunksender Eska die umstrittene Sendung am Dienstag aus dem Programm genommen.

In einer Stellungnahme bedauerte der Sender am Montagabend die Bemerkungen zweier Rundfunkjournalisten, die sich nach dem EM-Aus der Ukraine in frauenverachtender Weise über Ukrainerinnen ausgelassen hatten. Das Außenministerium in Kiew forderte daraufhin eine Entschuldigung. Auch in Polen gab es empörte Reaktionen.

Der polnische Rundfunkrat rügte die Äußerungen der beiden Moderatoren. In einer einstimmig gefassten Erklärung des Gremiums hieß es, die Sendung habe gegen die Bestimmungen des Rundfunkgesetzes verstoßen, die Diskriminierung und Aufruf zum Hass verbieten. Einer der betroffenen Journalisten klagte in einem Internet-Kommentar, die öffentlichen Reaktionen erinnerten an eine „Hexenjagd“.

Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft und prüft, ob sich die beiden Moderatoren mit ihren Bemerkungen strafbar gemacht haben. Auch der Medien-Ethikrat wird sich mit der Sendung befassen. Für einen der beiden Journalisten bedeuten die angeblich satirisch gemeinten Bemerkungen auch ein vorzeitiges EM-Aus: Die UEFA stoppte seinen Einsatz als Stadionsprecher in Warschau, berichtete das Internetportal press.pl.

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