Schiedsrichter äußert sich : Zwayer zum Videobeweis im Finale: Keine „Schwarz-Weiß-Szene“
Berlin (dpa) - Schiedsrichter Felix Zwayer hat keine relevanten Video-Bilder bei der strittigen Elfmeter-Szene im DFB-Pokalfinale vermisst.
„Ich hatte keinen Bedarf an weiteren Einstellungen, da die relevanten Fragestellungen durch das angeschaute Material für mich beantwortet wurden“, teilte der Unparteiische der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit. Der Ex-Referee Peter Gagelmann hatte kritisiert, dass aus seiner Sicht Zwayer nur Zeitlupen- und Stand-Bilder gezeigt worden seien und keine Aufnahmen in Realzeit. Zwayer hatte in der Schlussphase nach Studium der Videobilder keinen Strafstoß für den FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt (1:3) gegeben.
Frage: Worauf beruhte Ihre Entscheidung, nach Studium der Videobilder keinen Elfmeter für den FC Bayern nach dem Einsteigen von Kevin-Prince Boateng gegen Javi Martinez zu geben?
Antwort: Meine Wahrnehmung im Live-Ablauf war ein Zufallkommen des Spielers Martinez nach dem Zweikampf mit Kevin-Prince Boateng. Unklar war für mich zunächst, ob und in welcher Form ein Kontakt stattgefunden hat. Nach entsprechender Kommunikation teilte mir Video-Assistent Bastian Dankert mit, dass ein Kontakt vorliegt. Daraufhin wollte ich das Videomaterial in der Review Area selbst bewerten: Der Spieler Boateng streift beim Versuchen den Ball zu spielen, den linken Fuß des Spielers Martinez. Da es sich nicht um einen heftigen Tritt und keinen vollen Treffer handelte, bewertete ich diesen Kontakt im Rahmen meines Ermessensspielraumes für sich allein genommen als nicht ausreichend, um ihn als Foulspiel einzustufen. Da der Spieler Martinez den getroffenen Fuß dann ohne Beeinträchtigung stabil abstellte und er erst danach über das rechte Bein in die Fallbewegung kam, erachtete ich den Kontakt auch nicht ursächlich für das Zufallkommen.