Sukuta-Pasu schießt FCK ins Pokal-Achtelfinale

Frankfurt/Main (dpa) - Dank Joker Richard Sukuta-Pasu hat der 1. FC Kaiserslautern das brisante Südwest-Derby bei Eintracht Frankfurt gewonnen und das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht.

Mit seinem Treffer in der 119. Minute bescherte der eingewechselte Angreifer dem Fußball-Bundesligisten vor 46 000 Zuschauern einen glücklichen 1:0 (0:0)-Sieg nach Verlängerung und lukrative Zusatzeinnahmen von mindestens einer halben Million Euro. „Die Mannschaft hat gefightet, das war ein verdienter Sieg“, sagte der umjubelte Torschütze. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, ins Finale zu kommen. Heute haben wir den nächsten Schritt getan, es war ein toller Pokalfight“, meinte Lauterns Schlussmann Kevin Trapp.

Schon vor der Partie entlud sich die explosive Stimmung zwischen beiden Fanlagern bei mehreren Scharmützeln vor dem Stadion. Frankfurter Hooligans attackierten dabei FCK-Anhänger und die Polizei. Als kurz nach dem Anpfiff im Lauterer Block Bengalische Feuer gezündet wurden und eine Hundertschaft der Polizei aufmarschierte, drohte die Lage zu eskalieren. Doch dann besannen sich die Fans, so dass der Ball rollen konnte.

Der in dieser Saison noch ungeschlagene Zweitligist, bei dem Matthias Lehmann im defensiven Mittelfeld den gesperrten Kapitän Pirmin Schwegler ersetzte, war von Beginn an das bessere Team. Frankfurt dominierte die Partie sowohl kämpferisch als auch spielerisch, doch beim Abschluss fehlte das nötige Quäntchen Glück. Die Pfälzer, die in der Bundesliga zuletzt zwei Siege auf Schalke und gegen Freiburg gefeiert hatten, enttäuschten auf der ganzen Linie und kamen vor der Pause zu keiner einzigen Chance.

„Das ist natürlich bitter und tut uns unheimlich weh“, sagte Eintracht-Torwart Oka Nikolov. Vorstandschef Heribert Bruchhagen meinte: „Die Mannschaft ist für ihren hohen Aufwand nicht belohnt worden. Jetzt stehen wir mit leeren Händen da und sind total enttäuscht.“

Der Ex-Lauterter Erwin Hoffer hatte schon nach sechs Minuten das 1:0 für die Gastgeber auf dem Fuß, wurde von FCK-Manndecker Martin Amedick aber in letzter Sekunde gestoppt. Frankfurt kombinierte in der Folge gefällig und hätte nach einer knappen halben Stunde in Führung gehen müssen.

Nach einem Pass von Mohamadou Idrissou tauchte Hoffer frei vor dem Tor der „Roten Teufel“ auf, doch der Österreicher übersah seinen besser postierten Sturmpartner und scheiterte bei seinem eigensinnigen Abschluss an FCK-Keeper Kevin Trapp. Lauterns Nummer 1 entschärfte dann auch einen Schuss von Idrissou (39.) und rettete seinem Team damit das schmeichelhafte Pausenremis.

Wer nach dem Wechsel eine Reaktion des Bundesligisten erwartet hatte, sah sich getäuscht. Keine Ideen, kein Schwung, keine Torgefahr - das Spiel der Pfälzer war an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Ein kläglicher Versuch von Itay Shechter (64.) und ein Schuss von Dorge Kouemaha (72.), den Oka Nikolov parierte, blieben die einzig nennenswerten Offensivaktionen.

Allerdings agierte auch Frankfurt nun nicht mehr so dynamisch wie im ersten Durchgang, so dass das Niveau der Partie verflachte. Für Aufregung sorgten lediglich die FCK-Fans mit dem neuerlichen Abbrennen von Pyrotechnik. Erst in der Verlängerung wurde es auch auf dem Rasen wieder spannend, als Eintracht-Manndecker Gordon Schildenfeld bei einem Schuss von Kouemaha (108.) per Kopf auf der Linie rettete.

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