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Pokalduell gegen Gladbach Norbert Meiers nächste Reise

Wieder steht der Ex-Fortuna-Trainer vor einem Aufstieg, dieses Mal mit Bielefeld. Am Mittwoch fordert er sein Ex-Club Mönchengladbach heraus.

Pokalduell gegen Gladbach: Norbert Meiers nächste Reise
Foto: dpa

Bielefeld. Auch Energie Cottbus mit dem ehemaligen Bielefelder Publikumsliebling Stefan Krämer auf der Trainerbank hielt Norbert Meier am vergangenen Wochenende nicht mehr auf. 3:0 gewannen Meiers Arminen in der 3. Fußball-Liga, es läuft auf der Alm, sieben Spieltage vor dem Saisonende ist der Absteiger schon wieder Tabellenführer — mit sattem Vorsprung. Perspektive Aufstieg, 2. Liga. Und viele werden mit Blick auf diesen Trainer sagen: Aufsteigen, eine neue Mannschaft bauen, ja — das kann der Meier.

In dieser wichtigen Phase ist der DFB-Pokal Zusatzgeschäft, wenngleich ein gut bezahltes: Bereits etwa zwei Millionen Euro sind eingenommen, der dritte Einzug ins Pokal-Halbfinale nach 2005 und 2006 würde mit zwei weiteren Millionen Euro honoriert.

Aber schon wieder steht der 56 Jahre alte Trainer , mit dem sich Fortuna Düsseldorf von Liga drei in Liga eins spielte, im Blickpunkt. Vor Wochen hat Bielefeld Erstligist Werder Bremen aus dem Wettbewerb geschossen. Mit Meier, dem Ex-Bremer, dem Rehhagel-Schüler von einst. Und am Mittwoch? Kommt im Viertelfinale Borussia Mönchengladbach auf die Alm. Wieder: Meier gegen seine eigene Vergangenheit.

Eigentlich sollten es seinerzeit nur zweieinhalb Jahre am Niederrhein werden, aber Meier blieb einfach. Und es wurden elfeinhalb. „In dieser Region fühle ich mich sehr wohl“, sagt er. Seit 25 Jahren lebt er mit seiner Familie in Viersen. 1989 kam der gebürtige Reinbeker aus Bremen nach Mönchengladbach. Meier erinnert sich: „Otto Rehhagel bekam die Krise, als während der Besprechung für das Europapokalspiel gegen Neapel ein Hotelpage den Besprechungsraum betrat und ein Schild mit dem Hinweis ,Ein Telefonat für Herrn Meier’, hoch hielt“, erinnert sich der Trainer. Am Apparat: ein Vertrauter von Mönchengladbachs Trainer Gerd vom Bruch, es ging um die letzten Modalitäten.

Am Bökelberg traf der Routinier auf einen illustren Kader: Mit Stefan Effenberg, Igor Belanow, Oliver Bierhoff („Er war mein Zimmergenosse“) und Hans-Günter Bruns wurde er in der Rückrunde noch Tabellenelfter nach zähem Abstiegskampf. Im Jahr darauf war Gladbach Neunter. Und Meier spielte in seiner letzten Saison als Aktiver (1991/92) unter den Trainern Jürgen Gelsdorf und Bernd Krauss. Zehnter, Mittelmaß, Meier beendete seine Karriere.

Geplant war danach eine Rückkehr nach Bremen. „Doch die beiden Kinder spielten nicht mit. Sie wollten ihre sozialen Kontakte nicht aufgeben“, erzählt der 56-Jährige. Meier betreute Mönchengladbachs U 19 („Wir stiegen in die Junioren-Bundesliga auf“), die zweite Mannschaft sowie vom 1. Dezember 1997 bis 31. März 1998 als Nachfolger von Hannes Bongartz die Profis. Wieder Abstiegskampf, die Nerven lagen blank. Und Meier („Außer Busfahrer habe ich bei Borussia alles gemacht“) ist als Borussia-Trainer mit der kürzesten Verweildauer und den wenigsten Bundesligapunkten in die Geschichte eingegangen. Nach dem 0:0 im März 1998 wurde er drei Tage später wieder zur U 23 versetzt. Gegner am Bökelberg: Arminia Bielefeld.

Nach zehn Punkten aus elf Spielen und Platz 17 wurde er von Friedel Rausch abgelöst, der danach den Klassenerhalt schaffte. Meier blieb bis 2001 Trainer der Reserve, dann ging es weiter: Duisburg, Dresden, Düsseldorf. Und jetzt Arminia Bielefeld, das zuletzt am 15. März 2003 mit den Toren der Stürmer Mamadou Diabang (3) und Artur Wichniarek gegen Gladbach gewann: 4:1. Mönchengladbachs Trainer hieß seinerzeit Ewald Lienen. Und Diabang spielt heute als 36-Jähriger für TuS Brake. A-Liga. Die Wege des Fußballs sind unergründlich. Wenige wissen das besser als Norbert Meier.

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