Kuriosum bei Auslosung: Los von RB Leipzig zurückgelegt

Berlin (dpa) - Eine unglückliche Armbewegung von Nia Künzer hat bei der Auslosung der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals für ein Kuriosum gesorgt.

Drittliga-Aufsteiger Rasenballsport Leipzig wurde in der ARD-Sportschau von der früheren Fußball-Nationalspielerin gleich in der dritten von 32 Paarungen gegen den Fünftligisten Sportfreunde Baumberg gelost, obwohl Duelle zwischen Nicht-Bundesligisten zum Pokal-Auftakt ausgeschlossen sind.

Das Los von RB Leipzig befand sich fälschlicherweise im Profitopf. Wie in einer Zeitlupen-Wiederholung zu sehen war, hatte Weltmeisterin Künzer zuvor unabsichtlich beim Mischen eine Kugel mit dem Arm aus dem Amateur- in den Profitopf bugsiert.

Nach Einschreiten des DFB-Abteilungsleiters im Spielbetrieb, Markus Stenger, ordnete der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes und Ziehungsleiter Wolfgang Niersbach an, die Kugel mit dem Leipziger Emblem zurückzulegen und einen neuen Gegner für Baumberg zu ziehen.

Der Club aus der Oberliga Niederrhein trifft nun auf den Zweitligisten FC Ingolstadt 04. Auf seinen richtigen Gegner musste Leipzig bis fast ganz zum Schluss warten und begegnet wie schon vor zwei Jahren dem FC Augsburg. Im Oktober 2011 gewannen die Schwaben in der zweiten Hauptrunde mit 1:0.

In einer Stellungnahme lobte Verbandssprecher Ralf Köttker das Verhalten des DFB-Verantwortlichen für den Pokal: „Markus Stenger hat absolut souverän reagiert und mit seinem schnellen Eingreifen dafür gesorgt, dass wir ein reguläres Auslosungsergebnis haben.“

Auslosungspannen aus der jüngeren Vergangenheit:

16. Januar 1982:Bei der Gruppenauslosung zur Fußball-WM 1982 streikt die Technik. Bei der Zeremonie in Madrid unter der Regie von FIFA-Generalsekretär Joseph Blatter versagen die automatischen Lostrommeln, die die Paarungen ermitteln sollen. So rutscht Belgien aus unerfindlichen Gründen in eine falsche Gruppe, Schottland ebenso. Seither werden die Loskugeln wieder per Hand gezogen. Doch auch diese Methode hat ihre Tücken.

12. August 1999:Als Glücksfee Astrid Kumbernuss bei der Auslosung der dritten Runde im DFB-Pokal Kugel Nummer 29 ziehen will, hält die Kugelstoßerin nur zwei schwarze Hälften in den Händen. Erst nach längerem Suchen vor laufenden TV-Kameras finden DFB-Verantwortliche das richtige Los im Papierkorb. Aus Versehen war die mit dem Namen Eintracht Trier versehene Hälfte abgelegt worden. Trotz der Panne wird die Auslosung nicht wiederholt.

5. September 2006:Ein Freilos für Flensburg? Bei der letzten der 32 Paarungen ist für den Cupverteidiger kein Gegner mehr im Lostopf. Weil sich die Kugel mit dem Namen Kronau-Östringen II gar nicht in der Trommel befindet, gerät die Auslosung zur zweiten Runde des Handball-Pokals zur Farce. Wie dieses Missgeschick passieren konnte, ist den Beteiligten der öffentlichen Ziehung ein Rätsel. Die Auslosung wird wiederholt.

17. November 2011:Großbritannien statt Deutschland. Als der frühere Bayern-Trainer Louis van Gaal bei der Ziehung der Gruppen für die Wasserball-EM in Eindhoven das letzte Los aus der Trommel fischt, liest ein Mitarbeiter des Weltverbandes LEN vom Zettel Germany ab, hält aber den Namen Great Britain in die Runde. Eine Kugel mit dem Namen Deutschland befindet sich nicht in der Lostrommel. Der Gedanke an einen Einspruch wird im deutschen Lager rasch verworfen.

1. Dezember 2012:Ausgerechnet Starkoch Alex Atala greift als Losfee in den falschen Topf und bringt FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke bei der Gruppenauslosung zum Confederations Cup aus dem Konzept. Dabei hat FIFA-Präsident Blatter die Zeremonie zuvor als „leichte Übung“ bezeichnet. Atala greift, nachdem Uruguay gezogen ist, in Topf A statt wie vorgesehen in Topf B, um den Gegner zu ermitteln. In Topf A fehlt nun eine Kugel, in Topf B ist eine zu viel. Dies fällt Valcke erst auf, als Tahiti mit der überzähligen B-Kugel auf den durch Uruguay blockierten Platz B3 gelost wird.

15. Juni 2013:Weil Losfee Nia Künzer beim Mischen unabsichtlich eine Kugel mit dem Arm aus dem Amateur- in den Profitopf bugsiert, gerät die Auslosung der ersten Runde im DFB-Pokal aus dem Lot. Als nach dem Missgeschick mit der Paarung Sportfreunde Baumberg - RB Leipzig ein nicht erlaubtes Duell zwischen zwei Nicht-Bundesligisten ermittelt wird, schreitet DFB-Abteilungsleiter Markus Stenger ein. Die Kugel mit dem Leipziger Emblem wird zurückgelegt. Dafür erhält der Fünftligist aus Baumberg den Zweitligisten FC Ingolstadt als Gegner.

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