Haching sieht sich für Pokal-Duell „ganz gut gewappnet“

Unterhaching (dpa) - Außenseiter SpVgg Unterhaching fiebert dem Pokal-Duell mit Bundesligist Bayer Leverkusen entgegen. „Wir freuen uns auf das Highlight“, sagte Präsident Manfred Schwabl vor dem Achtelfinale im Sportpark.

Haching sieht sich für Pokal-Duell „ganz gut gewappnet“
Foto: dpa

Trainer Claus Schromm versprach: „Wir wollen alles geben, und versuchen, den Fans möglichst lange einen attraktiven Pokal-Fight zu liefern.“

Der ganze Ort steht unter Spannung. Denn für viele — auch über die Grenzen der Gemeinde hinaus — ist die Begegnung zugleich eine Reise in die Vergangenheit. An ein Duell denkt man in Unterhaching besonders gern: Am 20. Mai 2000 vermieste der Underdog in seiner ersten Bundesligasaison Bayer mit einem 2:0 die fast schon sichere Meisterschaft. Der FC Bayern war der große Profiteur. Ein Eigentor von Michael Ballack und ein Treffer des Hachingers Markus Oberleitner entschieden damals die Partie.

Mit einem 2:0 könnten die Oberbayern natürlich gut leben — und warben vorab schon mal mit dem Motto „Déjà-vu 2000“. Doch die Leverkusener dürften auch so gewarnt sein. Denn dass den Unterhachingern der Pokal liegt, bewiesen sie in dieser Saison bereits zweimal: Gegen Bundesliga-Aufsteiger FC Ingolstadt setzte sich die SpVgg in Runde eins mit 2:1 durch, gegen Zweitligist RB Leipzig gewannen die Vorstädter mit 3:0.

„Wir haben wieder einen Plan entwickelt“, kündigte Unterhachings Trainer Schromm an. „Ich glaube, wir sind ganz gut gewappnet.“ Gleichzeitig wies er auf die Klasse der Gäste hin, die nach der 5:0-Gala in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach mit reichlich Rückenwind im Sportpark auflaufen werden. „Jetzt steht ein Gegner vor der Brust, der von der individuellen Qualität und vom gesamten Mannschaftsgefüge her noch mal stärker ist als der erste und der zweite Gegner“, betonte Schromm.

Im Falle einer erneuten Sensation erhält der Viertligist eine Prämie im siebenstelligen Bereich; Geld, das den klammen Verein einmal mehr entlasten würde. „Es erleichtert das Ganze natürlich“, sagte Schwabl. Es bringe den Club in die Situation, in der man in Ruhe arbeiten könne und nicht auf Spielerverkäufe angewiesen sei.

Doch selbst ohne ein Weiterkommen im Pokal bekommt die SpVgg hohe Zusatzeinnahmen. Denn bis zum Montagmittag hatte der Verein bereits 8500 Tickets für die Begegnung verkauft, erwartet werden zwischen 10 000 und 11 000 Zuschauern. Eine Kulisse, die es so nicht alle Tage in Unterhaching gibt. „Da müssen wir uns erst reinfinden. Da hat der Gegner deutliche Vorteile, weil das für ihn relativ normal ist, vor voller Hütte zu spielen“, erklärte Schromm, der bei Regionalliga-
Spielen durchschnittlich knapp 2000 Anhänger begrüßt.

Personell kann er fast aus dem Vollen schöpfen. Allerdings fehlt neben den Langzeitverletzten auch Tim Schels, der mit der U18-Nationalmannschaft unterwegs ist. Der Einsatz von Jonas Hummels und Markus Einsiedler ist ungewiss. Ein Ausfall von Einsiedler wäre bitter, denn der 26-Jährige ist Unterhachings Pokalspezialist: Gegen Ingolstadt traf er doppelt, gegen Leipzig einmal.

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