Sébastian Haller Eintracht-Coach Kovac schwärmt von seinem „lustigen Vogel“

Schweinfurt (dpa) - „Als Typ ist er ein lässiger Vogel“, plauderte der Frankfurts Trainer Niko Kovac lässig nach dem 4:0 (1:0) der Eintracht beim Viertligisten 1. FC Schweinfurt 05 über Sébastien Haller.

Der Eintracht-Trainer saß im winzigen Presseraum des Schweinfurter Willy-Sachs-Stadions und hielt eine große Lobrede auf den Matchwinner. Und als Fußballer ist der so lockere Franzose ein absoluter Erfolgsfaktor: Haller ebnete dem letztmaligen Finalisten mit seinem Doppelpack zur 2:0-Führung den Weg in das Achtelfinale.

Sieben Millionen Euro überwies die Eintracht im Sommer für den 1,90 Meter großen Angreifer an den FC Utrecht. Und schon jetzt im Herbst lässt sich sagen: Den Rekordbetrag haben die Hessen gut angelegt. Mit vier Bundesligatoren und drei Treffern im Pokal stimmt die Dividende. „Wir haben uns im Sommer Gedanken gemacht, wie wir unsere Mannschaft verbessern können. Das haben wir mit Sébastien geschafft“, urteilte Kovac: „Wenn er gesund bleibt, kann er eine große Karriere machen.“

Haller ist kein filigraner Stürmer. Aber der 23-Jährige setzt seinen robusten Körper gut ein. Er macht die Bälle in der Spitze fest. Und vor allem besitzt Haller den Torjägerinstinkt, den er bei seinem Kopfballtor und dem energischen 2:0 bewies. „Es ist immer gut, wenn ein Stürmer trifft“, sagte Eintracht-Sportvorstand und Ex-Stürmer Fredi Bobic: „Er ist präsent. Und die Tore geben ihm Sicherheit.“

Haller ist für Kovac inzwischen so wertvoll, dass er den Angreifer von der Rotation im Pokal ausnahm. „Er war ein Muss auf dem Platz.“ Neben dem als „Man of the Match“ ausgezeichneten Torjäger Haller trafen vor 15 060 Zuschauern noch Marius Wolf und Danny Blum. „Es ging darum, in die dritte Pokalrunde zu kommen. Mund abputzen, in drei Tagen gibt es ein neues Spiel“, resümierte Kovac zufrieden.

Bobic richtete den Fokus ebenfalls noch vor der nächtlichen Heimfahrt auf das anstehende Bundesliga-Derby am Freitagabend beim FSV Mainz 05, der für seinen Pokalerfolg gegen den Zweitligisten Holstein Kiel 120 Minuten schuften musste. „Es wird Zeit, dass wir da endlich was holen“, sagte Bobic mit Blick auf die schlechte Eintracht-Bilanz in Mainz. Das Rhein-Main-Duell werde ein „ganz anderes Spiel, anderer Spielcharakter, anderes Niveau, andere Rahmenbedingungen“.

Im DFB-Pokal dürfen die Frankfurter Profis dann zum Jahresende „nachsitzen“, wie Bobic scherzte. Das Achtelfinale wird erst am 19./20. Dezember, wenige Tage nach dem letzten Hinrunden-Spieltag der Liga, ausgetragen. „Ein Heimspiel wäre schön“, sagte Bobic mit Blick auf die Auslosung an diesem Sonntag. Der DFB-Pokal hat seit dem verlorenen Finale gegen Borussia Dortmund einen großen Stellenwert, wie Bobic sagte: „Die Jungs, die in Berlin dabei waren, erzählen es den Jungs, die damals nicht dabei waren. Da willst du nochmal hin!“

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