Duisburg im Pokal-Finale: 2:1 gegen Cottbus

Duisburg (dpa) - Bierdusche für Trainer Milan Sasic, Jubel mit einer aufblasbaren Pokal-Attrappe: Der MSV Duisburg steht zum vierten Mal im DFB-Pokalfinale und darf nach 13 Jahren wieder von Europa träumen.

Der Revierclub setzte sich im Duell der Zweitligisten gegen Energie Cottbus 2:1 (1:0) durch.

Die Gastgeber zeigten eine lange Zeit überzeugende Vorstellung. Vor 31 500 Zuschauern in der ausverkauften MSV-Arena sorgten Stefan Maierhofer (24. Minute) und Kapitän Srdjan Baljak (54.) für die Führung, die durch einen verwandelten Foulelfmeter von Nils Petersen (78.) noch einmal in Gefahr geriet. Duisburgs Bruno Soares (77.) sah zudem wegen Notbremse die Rote Karte.

„Sei mal ehrlich, das war ein Spiel“, sagte ein überwältigter Sasic. „Das war ein tolles Erlebnis, die Duisburger haben sich das verdient. Ich bin einfach glücklich.“ Sein Team will am 21. Mai als Außenseiter den ersten Pokalsieg im Endspiel von Berlin sichern, wo es auf den Sieger der Partie zwischen dem FC Bayern München und FC Schalke 04 trifft. Die Cottbuser wachten erst zu spät auf, um nach 1997 zum zweiten Mal ins Finale einzuziehen. „Nach der Roten Karten haben wir noch mal gut gefightet. Schade, dass es nicht geklappt hat. Es tut weh, den Duisburgern beim Feiern zuzuschauen“, sagte Torwart Thorsten Kirschbaum.

Obwohl der MSV die Gäste von Beginn an früh störte und die Partie dominierte, entstand der Führungstreffer mehr als glücklich. Eine Flanke von Olcay Sahan versuchte Innenverteidiger Uwe Hünemeier per Kopf zu klären, traf dabei aus kurzer Distanz aber Maierhofer im Gesicht, der sich gegen sein viertes Pokaltor der Saison nicht wehren konnte. Immer wieder suchten die Duisburger den 2,02 Meter großen Österreicher mit langen Bällen und setzten Energie so unter Druck.

Für Julian Koch solle sein Team gewinnen, hatte MSV-Coach Milan Sasic vor der sechsten Halbfinal-Teilnahme des Revierclubs gefordert. Mit einem Trikot des 20 Jahre alten Verteidigers, der sich in der vorigen Partie am Knie verletzt hatte, feierten die Duisburger Profis dann auch ihre verdiente Führung und präsentierten Plakate für ihn bei ihrer Jubelfeier nach dem Spiel.

Da sich Cottbus gegen lauffreudige Duisburger in der ersten Hälfte viel zu lethargisch präsentierte, fiel Kochs Fehlen kaum auf. Einzig in der 10. Minute hatte Duisburg Glück, als Ivica Banovic Energie-Mittelfeldspieler Jiayi Shao zu Fall brachte, Schiedsrichter Michael Weiner einen möglichen Strafstoß jedoch verweigerte. „Da musst du Elfmeter geben“, klagte Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz über die „spielentscheidende Szene“. „Wenn wir hier Elfmeter kriegen und verwandeln, können wir ganz anders spielen, viel überzeugter.“

Das erste Halbfinal-Duell zweier Zweitligisten seit 17 Jahren verlief auch nach dem Wechsel zunächst einseitig. Die Lausitzer agierten in ihren verstärkten Angriffsbemühungen hektisch. Effektiver machten es die Duisburger, die zuletzt 1998 im Pokalfinale an Bayern (1:2) gescheitert waren. Den Platz zum Kontern nutzte Banovic, dessen Querpass Baljak einschob. Erst nach dem zweiten Rückschlag zeigte Energie die lange vermisste Zielstrebigkeit. Ein Flatter-Freistoß von Shao (61.) zwang MSV-Torwart David Yelldell zu einer ersten Parade.

Erst nach dem Anschlusstreffer von Petersen, vor dessen Strafstoß Bruno Soares den eingewechselten Jules Reimerink umgerissen hatte, geriet der MSV noch ins Wanken. Yelldell rettete in der Nachspielzeit gegen Hünemeier, Shao köpfte gegen den Pfosten. „Wir können nach Berlin fahren und sind wahnsinnig stolz“, sagte Yelldell und kündigte eine große Feier an. „Heute wird sich keiner einfangen lassen.“

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