David Alaba: Der Schlüssel zum Erfolg?

Der 21-Jährige ist für Redakteur Tobias Klingen der Schlüssel zu Bayerns Endspiel-Erfolg.

David Alaba, Verteidiger beim FC Bayern München und österreichischer Nationalspieler

David Alaba, Verteidiger beim FC Bayern München und österreichischer Nationalspieler

Foto: dpa

München. Warum hat der FC Bayern München 2012 das Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea verloren? Zugegeben, die Antwort liefere ich Ihnen reichlich spät, es muss aber mal gesagt werden: Weil David Alaba wegen einer Gelb-Sperre nicht dabei war. Der damals 19-Jährige hätte sich beim Elfmeterschießen nicht im Mittelkreis versteckt. Im Gegensatz zu vielen anderen Bayern-Stars hätte er sich den Ball genommen und einfach reingehauen.

Einen Triple-Triumph unter Jupp Heynckes und eine Top-Saison unter Pep Guardiola später gehört Alaba zu den besten Linksverteidigern der Welt. Nein, Alaba, der im Alter von 17 Jahren unter Louis van Gaal im Bayern-Trikot debütiert hat, ist der beste Linksverteidiger der Welt.

Joachim Löw wird sich schon oft gefragt haben, warum der Österreicher mit philippinischen und nigerianischen Wurzeln nicht für Deutschland spielen kann. Dann würde der Bundestrainer die Schmelzers und Durms dieser Welt — schöne Grüße nach Dortmund — höchstens noch zum Öffnen der Nutella-Gläser am Frühstücksbuffet der Nationalmannschaft brauchen.

So aber wird Alaba wohl das Schicksal von ManU-Legende Ryan Giggs teilen. Der Waliser hat mit dem Verein alles gewonnen, mit der Nationalmannschaft aber nie an einem großen Turnier teilgenommen. Das wird die Karriere Alabas aber nicht behindern. Der gebürtige Wiener wird bei den Bayern bald vom flinken Linksverteidiger und hauptamtlichen „Franck-Ribéry-Muntermacher“ in die Zentrale wechseln. Er wird in Kürze im Münchener Mittelfeld eine Führungsfigur sein — schließlich werden Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm nicht jünger.

Der nächste Schritt auf dem Weg zur Bayern-Legende wird für David Alaba das Pokalfinale gegen Borussia Dortmund sein. Das mag jetzt abgedroschen klingen, aber das berühmte Bauchgefühl sagt mir, dass der Österreicher am Samstagabend eine entscheidende Rolle haben wird: Ein schneller Lauf über links, Doppelpass mit Thomas Müller und ein strammer Flachpass in die Mitte auf Mario Mandzukic — Tor für den FC Bayern.

Und wenn ich doch nicht hellsehen kann, hilft vielleicht ein Elfmeterschießen. Dann wird sich der inzwischen 21-Jährige einfach den Ball nehmen und ihn reinhauen. Fertig. Aus. Double. David Alaba — mein Pokalheld.

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