Transferbörse : Wechselspiele ohne Borussia Mönchengladbach
Mönchengladbach Nur noch wenige Stunden hat das Transferfenster für diesen Sommer geöffnet. Max Eberl glaubt aber nicht mehr an große Veränderungen. Anders könnte es dagegen bei den Kollegen aus Dortmund aussehen.
Bleibt Kylian Mbappé nun doch beim FC Paris St. Germain? Das ist sicher eine der spannendsten Fragen, die sich bis zur Schließung des Transferfensters am Dienstag (18 Uhr) stellen. Die zu Christiano Ronaldo hingegen ist beantwortet. Der Portugiese hat Juventus Turin nach drei Jahren verlassen und ist für rund 20 Millionen Euro zu Manchester United gewechselt. Eine vergleichsweise kleine Summe für den allerdings auch schon 36-Jährigen, Juve aber vermisste ihn dennoch bereits schmerzlich. Der Titelanwärter hat seinen Saison-Start in Italien nach einem 2:2 bei Udinese Calcio durch das 0:1 gegen Aufsteiger FC Empoli komplett vergeigt.
Gleiches lässt sich über Borussia Mönchengladbach sagen, allerdings war das Programm der „Fohlen“ auch deutlich happiger. Positive Meldungen konnten die Fans des fünfmaligen deutschen Meisters dennoch nur von der Wechselbörse her aufsaugen. Sollte sich nicht noch eine abenteuerliche Wendung ergeben, dann werden Matthias Ginter, Jonas Hofmann und sogar Denis Zakaria in dieser Saison wohl im Borussia-Park bleiben. Der FC Bayern München jedenfalls hat für das Mittelfeld seit Wochen Marcel Sabitzer (RB Leipzig) präferiert und auch sonst verweisen die Verantwortlichen an Niers und Isar angebliche Transfer-Überlegungen in die Gerüchteküche. „Mit Brazzo (Spitzname von Bayern-Sportchef Hasan Salihamidzic, Anmerkung des Autors) telefoniere ich sehr häufig, aber über etwas Konkretes haben wir nie gesprochen“, sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl und Münchens Trainer Julian Nagelsmann meinte: „Es ist bei Hofmann und Ginter nicht ansatzweise konkret gewesen.“ Bei Zakaria schien dies über Wochen hinweg der Fall, nach dessen Berater-Wechsel sowie fehlender Angebote gab es beim Schweizer dann die Rolle rückwärts. „Denis hatte die Idee oder den Wunsch, sich zu verändern. Jetzt aber neigt sich die Transferperiode ihrem Ende entgegen“, sagte Eberl. Und meint damit, dass er auf Abgänge nicht mehr adäquat reagieren kann.
Mit Zakaria wie Ginter muss der 47-Jährige nun allerdings über eine Vertragsverlängerung verhandeln, schließlich enden die Arbeitspapiere der beiden im Juni 2022. Für neue Kontrakte aber braucht Eberl Geld, sodass sich ob der fehlenden Transfereinahmen sowie des ohne Abgänge eh gut bestückten Kaders die angedachten Zugänge erledigt haben dürften. Die gehandelten Linksverteidiger Malang Sarr (Chelsea London, inzwischen bei Eintracht Frankfurt im Gespräch) sowie Faitout Maouassa (Stade Rennes, steht vor einem Wechsel zum FC Brügge) werden durch die Verpflichtung von Luca Netz ohnehin nicht mehr benötigt, Mittelstürmer Divock Origi vom FC Liverpool (geht wohl zu Arsenal London) schien grundsätzlich sehr fraglich und der offensive Mittelfeldspieler Romain Faivré von Stade Brest hat sich ob des Gladbacher Zögerns inzwischen für einen Wechsel zur AC Mailand entschieden. Auch den Transfer von Innenverteidiger William Pacho hat Eberl platzen lassen – hier droht der Borussia allerdings Arger, weil der abgebende Club Independiente del Valle aus Ecuador rechtliche Schritte erwägt. Bleiben wird dagegen Verteidiger Jordan-Louis Beyer. Die Anfrage von Werder Bremen musste durch den langen Ausfall von Stefan Lainer abschlägig beschieden werden.