David fordert Goliath
Der kleine FC Augsburg will am Samstag im Spitzenspiel der Bundesliga die großen Bayern ärgern.
Augsburg. Beliebt ist Augsburg schon jetzt. Wegen seiner schönen Altstadt, dem Dom und der Fuggerei. Und natürlich wegen seiner Puppenkiste, dem traditionsreichen Marionettentheater. Noch beliebter - jedenfalls bei vielen Fußball-Fans - kann Augsburg werden, wenn am Samstag (15.30 Uhr) im Stadion am Helmut-Haller-Platz ein besonderes Husaren-Stück gelingt. Der FC Augsburg möchte den übermächtigen FC Bayern in der Fußball-Bundesliga besiegen. David gegen Goliath.
„Wir werden alles dafür tun, um diese Sensation erneut zu schaffen“, sagt Trainer Markus Weinzierl. Erneut? In der Tat. Angesichts der erdrückenden Alleinunterhaltung des Münchener Star-Ensembles ist fast schon vergessen, dass der FC Augsburg am 5. April dieses Jahres eine beeindruckende Serie des Rekordmeisters beendete. Nach 53 Spielen ohne Niederlage mussten sich die Bayern am Lech durch ein Tor von Sascha Mölders mit 0:1 geschlagen geben.
Freilich war die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola damals mit einer Reihe von Ergänzungs- und Jugendspielern angetreten. „Wir waren ja schon Meister“, sagt Torhüter Manuel Neuer, doch Augsburgs Trainer sieht sein Team durch das Erfolgserlebnis gestärkt: „Dieses Resultat gibt uns das Wissen und den Glauben, dass wir auch einen Manuel Neuer überwinden können“, sagt Weinzierl. Der 39-Jährige hat allerdings ein Problem - die Bayern dürften gewarnt sein. Weniger wegen des 0:1 vom April als vielmehr durch die Tabelle. Schließlich ist Augsburg Dritter und das Derby damit ein Spitzenspiel. „Die Augsburger spielen mit Leidenschaft, haben schnelle Spieler in der Konteraktion“, erklärt Bayern-Trainer Pep Guardiola.