„Robbéry“ blüht beim FC Bayern noch mal auf
München (dpa) - Pep Guardiola schaute irritiert. Auf die Frage, ob es vor der großen Prüfung gegen Juventus Turin in seinen Gedanken eine Rolle spiele, dass es womöglich sein letztes Champions-League-Spiel mit dem FC Bayern sein könnte, war der Starcoach nicht vorbereitet.
Nach einer kurzen Pause antwortete der Spanier: „Nie in meinem Leben als Fußballspieler oder Trainer habe ich vor einem Spiel gedacht, es ist das letzte. So, warum?“ Abpfiff in der Königsklasse schon am Mittwoch? „Du kannst das denken, aber du kannst auch denken, dass wir das Viertelfinale erreichen. Normalerweise denke ich positiv.“
Dafür hat Guardiola auch gute Gründe, selbst wenn ihn wie beim unnötigen 2:2 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Italiens Rekordmeister weiterhin ein personeller Notstand im Abwehrzentrum plagt. Ein Grund für Guardiolas Zuversicht ist die Offensivkraft seiner Mannschaft, auch auf den Flügeln. In der entscheidenden Phase der Vorsaison schwächte der Ausfall von Franck Ribéry und Arjen Robben die Bayern entscheidend. Zwölf Monate später genießt Guardiola puren Luxus.
Ribéry, Robben, Douglas Costa, Kingsley Coman - Pep hat gegen Juve die freie Auswahl bei den Eins-gegen-eins-Spezialisten auf den Außenbahnen. „Auf der Seite haben vier wahnsinnige Stürmer“, erklärte Guardiola. Und die fantastischen Vier hätten es irgendwie alle verdient. Beim 5:0 gegen Bremen brillierte der 19 Jahre junge Franzose Coman mit drei Torvorlagen. Und Ribéry (31) deutete an, dass er auch nach seiner langen Verletzungspause der Topform nähert. Auch eine Schrecksekunde überstand der Franzose, als er kurz vor Ende mit dem Fuß umknickte. „Ich habe Angst gehabt, zwei, drei Sekunden.“