Real, Barça, Juve: Rummenigge hat „keinen Wunschgegner“

München (dpa) - Revanche gegen Titelverteidiger Real, brisantes Wiedersehen von Pep Guardiola mit seiner Liebe Barça oder ein Duell mit Juve wie im Triple-Jahr? Für den FC Bayern wird der erhoffte letzte Schritt in das Champions-League-Endspiel in Berlin ein Duell mit einem altem Bekannten.

Real, Barça, Juve: Rummenigge hat „keinen Wunschgegner“
Foto: dpa

„Ich habe keinen Wunschgegner. Aber ich glaube, wir sind auch nicht der Wunsch der anderen“, erklärte Karl-Heinz Rummenigge am Tag vor der Halbfinal-Auslosung an diesem Freitag. Nach der „Sternstunde“ beim 6:1 gegen Porto war der Vorstandschef auch ein Stück relaxed. „Die Reise geht weiter. Egal, wer jetzt auf uns wartet, wir wissen: Es wird noch schwerer als gegen Porto, wenn wir unseren Traum von Berlin wahr machen wollen.“ Spätestens nach der Kür des Königsklassen-Gegners soll der Fokus dann komplett auf den Gewinn der 25. Meisterschaft am Samstag gegen Hertha BSC gerichtet werden.

Titelverteidiger Real Madrid mit dem früheren Münchner Toni Kroos, der langjährige Pep-Guardiola-Club FC Barcelona um die Superstars Lionel Messi und Neymar und der italienische Rekordmeister Juventus Turin sind die möglichen Gegner bei den kontinentalen Fußball-Gipfeln am 5./6. und am 12./13. Mai. „Das Beste, was Europa zu bieten hat. Ich freue mich auf die Spiele“, betonte Rummenigge mit Blick auf das vierte Semifinale der Münchner nacheinander: Vereinsrekord. „Das ist eine Riesenauszeichnung für unseren Club.“

Zum neunten Mal stehen die Bayern in der Runde der letzten vier der Champions League, im Europapokal der Landesmeister waren es acht Teilnahmen. Zehnmal glückte der Einzug ins Endspiel, sechsmal scheiterten die Münchner. Zuletzt mit 0:1, 0:4 gegen Real. Gerne würde Paul Breitner nach Madrid, wie der 1974er-Weltmeister am Donnerstag Lust auf eine Revanche bekundete - und ergänzte: „Im Grunde ist es egal, ob wir gegen Real im Halbfinale oder Finale etwas gutmachen.“ Barcelona und Turin waren Stationen im Triple-Jahr 2013.

Verlockend wäre das heiße Wiedersehen von Guardiola mit seiner langjährigen Liebe Barça. „Wir werden sehen, was uns bei der Auslosung ereilt“, gab sich der Spanier gelassen. Aber die Brisanz eines solchen Duells wäre für ihn unvergleichbar groß. „Wenn wir das Finale in Berlin erreichen wollen, müssen wir gegen die Besten spielen. Der Gegner ist uns egal, denn es wird in jedem Fall schwierig“, betonte der frühere Barcelona-Profi Thiago.

Nach dem 6:1-Sieg mit „Strahlkraft“ freut sich Philipp Lahm auf die Halbfinal-Ziehung. „Es geht sehr, sehr schnell bei uns: Jetzt sind wir wieder Topfavorit auf die Champions League, aber wir bleiben in der Mannschaft auch jetzt sehr ruhig“ erklärte der Kapitän. „Es ist eine erfolgreiche Saison. Wir können am Wochenende Meister werden, stehen im Pokal-Halbfinale und im Champions-League-Halbfinale.“

Ein doppeltes Finale in der deutschen Hauptstadt, erst im DFB-Pokal und eine Woche später in der Königsklasse, wäre „sehr reizvoll“, erklärte Rummenigge, der aber erst einmal einen Haken unter das nationale Championat machen will.

„Wir wissen, dass wir mit einem Sieg und dem Torverhältnis, das wir haben, die 25. Meisterschaft so gut wie gewonnen haben“, betonte Rummenigge. Rechnerisch ist der Rekordchampion zwar vom Ergebnis der Wolfsburger abhängig, aber eigentlich reicht aufgrund der Tordifferenz (FCB +63, VfL +32) ein Dreier gegen Hertha BSC.

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