Freie Bahn für Özil: „Spaziergang“ ins Halbfinale

Madrid (dpa) - Freie Bahn für Mesut Özil und Real Madrid: Unter der Regie des Deutschen können die „Königlichen“ über den roten Teppich Einzug ins Halbfinale der Champions League halten.

„Das Brot ist gegessen, die Mission ist erfüllt“, titelte das Madrider Sportblatt „Marca“ nach dem ungefährdeten 3:0-Sieg des spanischen Fußballmeisters über Galatasaray Istanbul. „Die Madrilenen mussten auf dem Spaziergang nicht einmal ihre Frisuren durcheinanderbringen.“

Özil konnte nach Lust und Laune die Angriffe der Madrilenen dirigieren. Beim Schalke-Bezwinger schien sich niemand für den Real-Regisseur verantwortlich zu fühlen. „Ein perfektes Szenario für Özil“, befand die Zeitung „El País“. Nach nur neun Minuten spielte der Deutsche den Torjäger Cristiano Ronaldo mit einem genialen Pass frei, der Portugiese nutzte die Vorlage zum Führungstreffer.

Der Vorbereiter und der Vollstrecker bilden nach Worten von „Marca“ ein wahres „Killer-Duo“. „Özil überreicht Ronaldo die Waffe auf dem Silbertablett“, schilderte das Blatt das Tor zum 1:0. „Der Deutsche ist schweigsamer als der Portugiese, aber seine Aktionen sind tödlich.“ Bei seiner Auswechselung nach 80 Minuten wurde Özil vom Publikum mit Ovationen verabschiedet.

Karim Benzema (29.) und Gonzalo Higuaín (73.) erzielten die weiteren Treffer für Real. Lob erntete auch Sami Khedira, der am Vorabend seines 26. Geburtstags ein großes Pensum absolvierte. „Er trat nicht spektakulär in Erscheinung, erwies sich aber als ein zuverlässiger Schildknappe von Xabi Alonso im defensiven Mittelfeld“, urteilte „Marca“.

Istanbuls Trainer Fatih Terim fand sich damit ab, dass seine Elf praktisch ausgeschieden ist. „Nach dem 0:3 brauchen wir zum Weiterkommen ein Wunder“, räumte er ein. „In Istanbul werden wir versuchen, gut zu spielen und zu gewinnen.“ Real-Coach José Mourinho warnte sein Team davor, zu selbstsicher ins Rückspiel zu gehen. „Die Geschichte des Fußballs ist voll von Wundern“, betonte der Portugiese. „Wir sind noch nicht durch.“

Die Praxis sprach jedoch eine andere Sprache. Sergio Ramos und Xabi Alonso handelten sich Gelbe Karten ein, so dass sie für das Rückspiel gesperrt sind und unvorbelastet in die Runde der besten Vier gehen können. „Vom Einzug ins Halbfinale trennt Real nur noch ein Ausflug an den Bosporus“, resümierte die Zeitung „El Mundo“.

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