Final-Schiedsrichter Rizzoli ungewohnt nachsichtig

London (dpa) - Bei der Ehrung für Nicola Rizzoli konnten sich nicht einmal die niedergeschlagenen Dortmunder Fans zu den üblichen wütenden Protesten gegen den Final-Schiedsrichter aufraffen.

Unter vereinzelten Pfiffen erhielt der Italiener sein Andenken an das Endspiel, das der vermeintliche Bayern-Schreck generös geleitet hatte. „Im Spiel hatte ich das Gefühl, dass man eine zweite Gelbe Karte geben kann“, sagte BVB-Coach Jürgen Klopp über den Tritt von Münchens Verteidiger Dante gegen Marco Reus, den Rizzoli zwar mit einem Elfmeter, aber nicht mit Platzverweis ahndete. „Als ich es im Fernsehen gesehen habe, war ich mir sicher, dass man sie geben muss.“

Vor dem Showdown in London war Rizzoli diese Saison mit einem Schnitt von mehr als fünf Gelben Karten pro Champions-League-Spiel aufgefallen. Im Wembley-Stadion begnügte er sich mit drei Verwarnungen und übersah einen rotwürdigen Tritt von Robert Lewandowski auf den Fuß des am Boden liegenden Jérôme Boateng. Zudem ließ der Referee, der die Münchner zuvor nur bei zwei Niederlagen in der Königsklasse gepfiffen hatte, Franck Ribéry trotz eines Ellbogenschlags gegen den polnischen BVB-Stürmer auf dem Platz. „Gelb für beide Pflicht, Rot für Ribéry möglich“, analysierte der frühere Spitzen-Schiedsrichter Markus Merk beim Pay-TV-Sender Sky.

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