Zwanziger mit viel Respekt für Rangnick-Rücktritt

Mannheim (dpa) - DFB-Präsident Theo Zwanziger sieht im Rücktritt von Schalke-Trainer Ralf Rangnick einen Beleg dafür, dass sich der Umgang mit seelischen Krankheiten im Spitzensport gebessert hat.

Dass Rangnick den Mut gehabt habe zu sagen, er brauche Hilfe, sei „ein gutes Zeichen“, sagte Zwanziger bei der Eröffnung der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS) in Mannheim. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zeigte sich zuversichtlich, dass Rangnick nach seiner Genesung wieder als Trainer zurückkehren könne und ihm dabei keine Vorurteile entgegengebracht würden.

Man dürfe aber nicht erwarten, dass sich die Gesellschaft in ihrem Verständnis für Menschen in einer „seelischen Schieflage“ von heute auf morgen wandle, dies sei vielmehr ein Prozess. Es habe sich aber etwas geändert, vor allem seit der Selbsttötung von Nationaltorhüter Robert Enke vor fast zwei Jahren. Man müsse den Stellenwert des Fußballs richtig einordnen: „Fußball ist nicht unser Leben“, sagte der DFB-Chef. „Wir dürfen nicht wie Besessene Höchstleistungen hinterherjagen. Nicht um jeden Preis.“

Der DFB engagiere sich seit dem Tod Enkes, um eine Bewusstseinsänderung zu schaffen und Mut zu machen, auch Schwächen zu zeigen. Unter anderem gebe es seit dem Frühjahr in der Ausbildung für Trainer Seminare, die sich mit seelischen Krankheiten befassen.

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