Heimniederlage gegen Hertha : Wieder Videobeweis-Ärger: Eintracht hadert mit Referee
Frankfurt/Main (dpa) - Äußerlich gelassen übte Fredi Bobic nach der herben 0:3-Heimpleite gegen Hertha BSC Schiedsrichter-Schelte, doch in dem Sportvorstand von Eintracht Frankfurt brodelte es gewaltig.
„Das ist der Wahnsinn. Wahrnehmungsfehler vom Schiedsrichter verstehe ich, das kann passieren. Aber wenn du mit dem Puls runtergehst, wie beim Biathlon am Schießstand, und dir das noch mal in Ruhe anschaust - dann noch einmal das Gleiche zu sehen, das hat er exklusiv“, schimpfte Bobic über den höchst umstrittenen Strafstoß zum 0:1 und fügte hinzu: „Das war die entscheidende Szene. Da muss man die Emotionen echt zurückhalten.“
Die schier endlosen Diskussionen um den Videobeweis wurden um eine neue Facette erweitert. Referee Sascha Stegemann (Niederkassel) hatte seinen zweifelhaften Elfmeterpfiff nach einem Zweikampf zwischen Eintracht-Verteidiger Makoto Hasebe und Hertha-Stürmer Davie Selke auf Anraten des Video-Assistenten sogar noch einmal überprüft. Doch seine endgültige Entscheidung fiel anders aus als von den meisten Beobachtern angenommen.
„Ich habe mir die Fernsehbilder angeschaut und gesagt: Prima, kein Elfmeter. Und dann rennt er doch zum Elfmeterpunkt. Selbst Herthaner, die um mich herum waren, haben geschmunzelt“, berichtete Bobic. Auch Eintracht-Trainer Niko Kovac, der beim ersten Heimauftritt nach der Verkündung seines Wechsels zum FC Bayern von den eigenen Fans lautstark ausgepfiffen wurde, schüttelte den Kopf über das Gast-Geschenk: „Der Videobeweis ist wichtig und richtig. Aber heute hat der Schiedsrichter daneben gelegen.“