Wie Klopp den BVB entwickelt hat

Dortmund schielt noch auf den Einzug in die Euroliga.

Dortmund. Nehmen wir doch Nelson Valdez. Was haben sie in Dortmund über ihn geschimpft. Ihn nach seinem Wechsel von Werder Bremen zum BVB 2006 schnell in die Chancentod-Schublade gesteckt. Tenor: läuft viel, trifft aber nicht. Und jetzt hat er den Wandel vollzogen. Soeben hat der Paraguayer seinen Vertrag vorzeitig bis 2012 verlängert. Er sagt: "Ich kann mir vorstellen, in Dortmund alt zu werden." Zur Info: Valdez ist 25.

Schauen wir uns auch Felipe Santana an. Typ Gazelle. Mit Beinen, die nicht enden wollen. Ein Hochspringer könnte der Brasilianer sein, 1,94 Meter groß, gerade 23 Jahre alt. Sie haben gelacht in Dortmund, so ungeschickt sahen seine Bewegungen aus. Und jetzt? Ein Rohdiamant, der im Schnellkurs geschliffen wurde. Sie vergleichen ihn mit Bremens Naldo. Landsmann Dede sagt: "Felipe ist aggressiver."

Womit wir beim Trainer wären. Und bei der Erklärung, warum jeder Spieler beim BVB offenbar jeden Tag ein bisschen besser wird. Was ja eigentlich 600Kilometer weiter südlich geplant war. Wie die Mannschaft insgesamt. Langsam aber zielsicher. Klopp hat den BVB verändert. Kein Stück Papier passt mehr zwischen ihn und den Verein. "Richtig geilen Fußball" hatte der Ex-Mainzer zuletzt beim Triumpf in Bochum ausgemacht.

Weil sie auf ihn hören. Und weil sie an ihn glauben. Siehe Valdez und Santana. Wer’s nicht tut, geht: Gute Fußballer wie Mladen Petric oder Diego Klimowicz. Klopp will attackierende Spieler. Sogar Alexander Frei hat das nach diversen Meckereien kapiert. Er schießt Tore (schon zehn) und rennt sich die Lunge aus dem (abgespeckten) Leib. "Konstanz als Qualitätsmerkmal" hat Geschäftsführer Aki Watzke zur Kenntnis genommen.

Sollte der BVB noch einen Uefa-Cup-Platz erreichen, könnte eine geplante Etatkürzung von 35auf 30 Millionen in der kommenden Spielzeit verhindert werden. Dazu müssen weitere Siege her. Morgen kommt der HSV.

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