Bayer Leverkusen : "Werkself" tritt auf der Stelle
Nur 2:2 gegen Wolfsburg. Erneut stehen bei Bayer Leverkusen Aufwand und Ertrag nicht im Einklang.
Leverkusen. Am Ende hätte es für Bayer Leverkusen sogar noch ganz übel enden können. Victor Osimhen hatte den Siegtreffer für den VfL Wolfsburg auf dem Fuß, verfehlte das Tor in der 88. Minute jedoch knapp. Es wäre allerdings auch nicht verdient gewesen, denn über weite Strecken dominierte die "Werkself" vor den 29 104 Zuschauern in der BayArena. Einmal mehr aber scheiterte das Team von Trainer Heiko Herrlich beim 2:2 (1:1) an seiner Ineffizienz, verteidigte zudem fahrlässig und tritt so nach dem zweiten Remis in Folge auf der Stelle. "Vorne nutzen wir unsere Chancen nicht und hinten stellen wir uns naiv an", haderte Torhüter Bernd Leno.
Die Sonne strahlte ungewöhnlich warm für einen Oktober-Tag vom wolkenlosen Himmel über der BayArena. Dass Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler im Vorfeld der Begegnung mit dem VfL Wolfsburg von einem heißen Herbst sprach, war allerdings auf die sportliche Perspektive gemünzt. Fünf Partien sind es bis zur nächsten Länderspiel-Pause, darunter dass wichtige Pokal-Duell mit Zweitligist Union Berlin sowie die pikanten Derbys bei Borussia Mönchengladbach und gegen den 1. FC Köln. "Wir wollen unseren eingeschlagenen Weg jetzt konsequent beibehalten", sagte Völler. Dieser Weg aber erscheint nach nun weiterhin nur zwei Siegen aus acht Spielen steiniger als erhofft.
Sieben Punkte hatte die "Werkself" in den vorangegangenen vier Spielen aufs Konto buchen und ihren Fehlstart damit einigermaßen korrigieren können. "Der Trend zeigt jetzt in die richtige Richtung", meinte Trainer Heiko Herrlich. Der 45-Jährige war von daher natürlich wenig glücklich, dass er auf den verletzten Charles Aranguiz verzichten musste. Der defensive Mittelfeldspieler hatte sich beim 1:1 auf Schalke einen Faserriss in der Wade zugezogen, wurde jedoch zum Leverkusener Unmut am vergangenen Dienstag in Chiles WM-Qualifikationsspiel gegen Brasilien für die ersten 45 Minuten eingesetzt. "Als Verein bist du durch die Abstellungspflicht gegen so eine Entscheidung machtlos", sagte Völler.