Medien: Caldirola bleibt Werders Sturmproblem: Selke sagt ab, Gnabry geht

Bremen (dpa) - Vor einem knappen Monat noch schien Werder ein Luxusproblem im Angriff zu haben. Doch innerhalb einer knappen Woche hat es die Bremer böse erwischt. Davie Selke sagte ab und ging stattdessen zu Hertha BSC - und nun verkündete Serge Gnabry das Ende seines Engagements in Bremen.

Medien: Caldirola bleibt: Werders Sturmproblem: Selke sagt ab, Gnabry geht
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Werder hat nun ein Sturmproblem. Der Nationalspieler machte nach Vereinsangaben von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch und geht nach nur einer Saison schon wieder weg. Wohin der 21-Jährige wechselt, wurde zunächst nicht bekannt. Zuletzt war über einen Transfer innerhalb der Bundesliga zu 1899 Hoffenheim spekuliert worden; die Hoffenheimer wollten sich dazu am Donnerstag nicht äußern. Auch die Gerüchte über einen Wechsel zu Bayern München flammten wieder auf.

Den Bremern kann das egal sein, sie haben jetzt ein anderes Problem. Wer schießt nächste Saison die Tore? Gnabry kam im Sommer 2016 aus London vom FC Arsenal zu Werder, absolvierte insgesamt 27 Bundesligapartien und kam auf elf Treffer. Damit war er der zweitbeste Angreifer der Bremer.

Max Kruse traf 15 Mal, doch auch die Zukunft des 29 Jahre alten Stürmers erscheint ungewiss. Nach seiner starken Rückrunde soll Kruse vor allem bei einigen Clubs der reichen Premier League Interesse geweckt haben. Während der Sommerpause pokert der Profi.

Das Sturmproblem könnte eine neue Chance für Claudio Pizarro sein. Bisher zögerte Werder, dem Routinier einen neuen Vertrag zu geben. Der häufig verletzte Peruaner kam nur zu einem Treffer bei 19 Einsätzen. Da US-Stürmer Aron Johannsson sich in Bremen nicht durchzusetzen vermochte, könnte Pizarro nun einen neuen Kontrakt erhalten.

Werder plane nicht, für Gnabry „einen Eins-zu-Eins-Ersatz“ zu holen, sagte Manager Frank Baumann dem „Weser-Kurier“. „Wir haben auch jetzt schon gute Möglichkeiten im Kader für unser Flügelspiel. Wenn wir jemanden holen, dann einen zentralen Stürmer.“

Für Gnabry war Bremen nur eine Durchgangsstation. Er behalte „Werder im Herzen“, schrieb Gnabry. „Mein Weg geht aber woanders weiter. Dazu sage ich zu einem anderen Zeitpunkt mehr.“ Baumann sagte der „Bild“ zum Grund für Gnabrys schnellen Abschied: „International zu spielen, war der ausschlaggebende Punkt.“

Womöglich liegt es auch an der Wertschätzung. Nach starker Hinserie und einer anschließenden Verletzung ließ Trainer Alexander Nouri den Nationalspieler zum Ende der Saison häufiger auf der Bank. In den letzten fünf Spielen stand er viermal nicht in der Startelf.

„Natürlich ist es schade, dass uns mit Serge ein absoluter Leistungsträger verlässt, der eine außerordentlich positive Entwicklung genommen und der Mannschaft mit starken Leistungen enorm geholfen hat“, sagte der Trainer.

Während seines Engagements in Bremen wurde Gnabry zum Nationalspieler, traf beim Debüt gleich dreimal und kam bisher zu zwei Einsätzen. Derzeit bereitet sich der aus der Stuttgarter Jugend hervorgegangene Profi mit der U21-Auswahl des DFB im bayrischen Grassau auf die Europameisterschaft vor.

Luca Caldirola bingegen bleibt in Bremen. Der italienische Verteidiger und der Club haben sich nach übereinstimmenden Medienberichten auf einen neuen Vertrag geeinigt. Der 26 Jahre alte Abwehrspieler war 2013 nach Bremen gekommen und zwischenzeitlich ein Jahr nach Darmstadt ausgeliehen. Verletzungsbedingt kam Caldirola in der abgelaufenen Saison nur zu fünf Einsätzen. Zuletzt hatte ein Mittelfußbruch weitere Spiele verhindert.

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