Weitere Entscheidungen nahen: Abstiegskampf im Fokus

Düsseldorf (dpa) - Die Bayern sind schon Meister. Andere Fragen sind noch nicht beantwortet; zum Beispiel die nach den beiden Direktabsteigern. Ein Quintett wehrt sich gegen die Zweitklassigkeit. Viel Spannung ist auch im Kampf um die internationalen Startplätze garantiert.

Weitere Entscheidungen nahen: Abstiegskampf im Fokus
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Jürgen Klopp prophezeite es schon vor dem ersten Spieltag. Und der BVB-Trainer sollte recht behalten mit der These, die Saison nach dem WM-Titel der deutschen Fußballer werde „ein ganz spannendes Bundesliga-Jahr“. Ausnahme: die Vergabe des Meistertitels, den die Bayern schon seit Sonntag zum 25. Mal innehaben. Alle anderen Entscheidungen sind hingegen offen: Wer begleitet Pep Guardiolas Münchner Starensemble direkt in die Königsklasse? Wer kommt in die Europa League? Wer steigt ab?

Speziell im Kampf gegen die Zweitklassigkeit herrscht große Spannung. Den Tabellenletzten Stuttgart trennen lediglich drei Punkte vom SC Freiburg auf Rang 14. Dazwischen ergänzen Hannover 96, der HSV und der SC Paderborn das Gefährdeten-Quintett. Für die Trainer Huub Stevens, Christian Streich, Michael Frontzeck, Bruno Labbadia und André Breitenreiter sind die restlichen vier Aufgaben allesamt „Endspiele“.

Freiburg und Paderborn treffen direkt aufeinander - ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel. Schalkes „Jahrhunderttrainer“ Stevens kehrt mit dem VfB nach Gelsenkirchen zurück. Neu-96er Frontzeck soll mit Hannover nach 14 nicht gewonnenen Begegnungen ausgerechnet beim DFB-Pokalfinalisten Wolfsburg die Blockade lösen. Labbadias HSV will nach dem 3:2 gegen die sechstplatzierten Augsburger am Sonntag bei Mainz 05 nachlegen.

„Das Spiel ist wichtig“, sagte Freiburgs Coach Streich vor dem Aufeinandertreffen mit Neuling Paderborn zurückhaltend. Doch nach dem 31. Durchgang sind noch immer neun Punkte zu holen. „Auch am Samstag wird noch nichts entschieden sein“, betonte Streich und liegt damit auf einer Wellenlänge mit den Kollegen der anderen vier Zweitliga-Kandidaten. Alle wissen indes: Nun helfen allein Erfolge.

Das gilt auch für diejenigen, die in den „kleinen“ Europacup streben. Zum Beispiel für Schalke: Dem Team von Roberto Di Matteo droht nach nur einem Dreier aus den zehn vorangegangenen Begegnungen der Sturz aus den Europa-League-Plätzen. Die Konkurrenz ist nahe: Hoffenheim etwa oder Pokalfinalist BVB, die sich als Siebt- und Achtplatzierte messen. Augsburg könnte Schalke schon mit einem Punktgewinn gegen den 1. FC Köln überflügeln.

Bremen schielt gleichfalls noch auf die Europa League, wenn Ex-Coach Thomas Schaaf mit Eintracht Frankfurt erstmals als Gegner in das Weserstadion zurückkommt. Dennoch wird seine Gefühlswelt wegen 41 Werder-Jahren „nicht verrückt spielen“. Emotionen ja, aber bitte nur auf dem Rasen. So hält es auch Stevens, der zu seiner Zeit auf Schalke lediglich anmerkte, das sei „Schnee von gestern“.

Und was tut sich hinter den personell angeschlagenen Bayern, die im Pokal-Elfmeterschießen gegen den BVB heftig ausrutschten? Wolfsburg (61 Punkte), Mönchengladbach (57) vor dem Auftritt am Sonntag in Berlin und Leverkusen (55) sind die Bewerber um die direkte Champions-League-Teilnahme. Roger Schmidts Bayer-Werkself ist vor dem Topspiel gegen den alten und neuen Meister München enorm selbstbewusst, hat sie doch neunmal nacheinander (sieben Siege, zwei Unentschieden) nicht verloren.

Noch länger ist die Gladbach-Serie: Die Elf vom Niederrhein (sieben Siege, drei Unentschieden) blieb zehnmal unbezwungen. „Es ist Zeit, dass wir endlich auch mal einen Großen schlagen“, sagte Berlins Trainer Pal Dardai vor dem Wiedersehen mit den Ex-Herthanern Lucien Favre und Raffael.

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