VfL Wolfsburg zwischen Straftraining und Krisen-PR
Hannover (dpa) - In Zeiten der sportlichen Absturzes ist die Arbeitsteilung beim VfL Wolfsburg klar. Trainer Dieter Hecking ist für das Straftraining zuständig, Manager Klaus Allofs für die Krisen-PR.
Dabei muss der eloquente Geschäftsführer gerade in diesen Tagen auch über die Auswirkungen der Diesel-Affäre des Volkswagen-Konzern auf die Fußball-Tochter Auskunft geben. „Man muss aufpassen, dass man keine populistische Diskussion führt“, sagte Allofs, der eine eher elegante Art hat, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Eine Wechselwirkung zwischen der großen Krise des Konzerns und der kleinen des VfL sieht er nicht, aber ein Imageproblem durchaus: „Da hat VW Riesenarbeit vor sich.“
Das gilt in der Bundesliga auch für den VfL, der nach Pokalsieg und Vizemeisterschaft abzustürzen droht. Die Heftigkeit der Krise hat auch Allofs überrascht: „Wir waren vorbereitet, dass es auch mal einen Einbruch geben wird. Aber dass wir sieben Spiele nicht gewinnen, das hätte ich auch nicht gedacht.“ Der VfL ist nur noch Achter und liegt bereits acht Punkte hinter einem sicheren Champions-League-Platz.
„Das ist keine angenehme Situation“, sagte der Manager und betonte, dass sich der Club „Geduld leisten“ wolle. Um den Niedergang zu stoppen, hat der Trainer derweil das Training verschärft. Einen Tag nach der 0:3-Niederlage bei Schalke 04 mussten die VfL-Profis statt des üblichen Auslaufens eine fast 100 Minuten dauernde Einheit mit abschließenden Sprintübungen absolvieren. Zudem strich der Coach den freien Montag. Die „Abläufe etwas ändern“, nennt Allofs das: „Das soll keine Strafe sein.“