VfB siegt dank Harnik im Krisengipfel bei Hoffenheim

Sinsheim (dpa) - Dank Martin Harnik hat der VfB Stuttgart seine Negativserie ausgerechnet im Derby mit dem 1:0 (1:0) bei der TSG 1899 Hoffenheim beendet.

Der österreichische Stürmer erzielte für die Schwaben das Tor des Tages (3. Minute) und ließ seine Kollegen und Trainer Bruno Labbadia nach zuletzt fünf Bundesliga- Niederlagen hintereinander jubeln. Durch den erneuten Rückschlag im Kraichgauer Krisengipfel vor 28 750 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena steckt Hoffenheim auf dem Relegationsplatz fest.

1899-Manager Andreas Müller war „sauer“ auf das Team und übte deutliche Kritik an der Einstellung: „Wenn man zu Beginn des Spiels in Rückstand gerät, ist es - ich will nicht sagen eine Frechheit - aber jeder muss nachdenken, wie er in ein Spiel geht. Wenn du acht Leute in der Truppe hast, die nicht ihre Leistung bringen, ist das alarmierend.“

Stuttgart vergrößerte den Abstand auf die Abstiegszone auf beruhigende zwölf Punkte, bei 1899 spitzt sich die Situation vor dem anstehenden Duell im Kampf um den Klassenverbleib am Samstag beim Tabellen-17. FC Augsburg hingegen weiter zu. „Das müssen wir erstmal verdauen“, sagte Kapitän Andreas Beck und meinte mit Blick auf den kommenden Spieltag: „Das ist der nackte Überlebenskampf auch gegen Augsburg, da müssen wir durch.“

Für Hoffenheims Coach Marco Kurz war es „die schwächste erste Halbzeit, die wir bislang hier gespielt.“ Nun gelte die Konzentration vor allem der Sicherung des 16. Platzes: „Wenn du so ein Ding hier verlierst, musst du auf gar nichts anderes schauen.“ VfB-Keeper Sven Ulreich lobte seine Vorderleute für eine gute Verteidigungsleistung: „Das war ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir sind noch nicht über den Berg.“

Schon nach 145 Sekunden war die Hoffenheimer Hoffnung auf den ersten Liga-Heimsieg gegen den schwäbischen Rivalen erst einmal wieder dahin. Eingeleitet von einem öffnenden Pass von Harnik setzte sich Ibrahima Traoré auf der linken Außenbahn gegen Beck durch und flankte maßgenau in die Mitte. Da sich Hoffenheims Linksverteidiger Fabian Johnson dort ein wenig konfus nach innen orientierte, drückte der völlig freistehende Harnik den Ball per Kopf zur frühen Führung unter die Latte.

Auch nach dem 46. Gegentor dieser Saison machten die Gäste ihrem Ruf als Schießbude der Liga alle Ehre. Bis zum eigenen Strafraum ließen sie die Stuttgarter ungestört kombinieren, sowohl die Schüsse von Traoré (8.) und Vedad Ibisevic (13.) strichen knapp am Tor von Heurelho Gomes vorbei. Der VfB agierte deutlich zielstrebiger, nutzte die angebotenen Lücken aus.

Obwohl Kurz erstmals auf Joselu und den weiter torlosen Neuzugang Igor de Camargo gemeinsam im Angriff setzte, sorgte der Zwei-Mann-Sturm nur für wenig Gefahr. Der Schuss von Joselu (38.), der leicht abgefälscht nur um wenige Zentimeter den linken Pfosten verfehlte, blieb die einzige nennenswerte Hoffenheimer Gelegenheit der ersten Halbzeit.

Die Kraichgauer kamen deutlich schwungvoller aus der Kabine, einen gefährlichen Freistoß von Kevin Volland (50.) konnte Ulreich nur mit größter Mühe entschärfen. Obwohl auch den Stuttgartern die Unsicherheit angesichts der jüngsten Misserfolgsserie zeitweise anzumerken, ließ sich das Labbadia-Team nicht aus dem Konzept bringen. Der stark aufspielende Traoré zwang Gomes nach 54 Minuten zu einer Parade.

Auf der anderen Seite scheiterte Joselu (64.) im Eins-gegen-Eins an Ulreich, der auch noch gegen Eren Derdiyok (90.) und Joselu (90.+2) rettete. Hoffenheim drängte in der Schlussphase mit wütenden Angriffen auf den Ausgleich, blieb aber vor dem gegnerischen Tor erschreckend harmlos.

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