Trainermarkt: Wer landet wo?

Bei sechs Kandidaten laufen die Verträge zum Saisonende aus. Und fast bei allen ist die Zukunft noch ungeklärt.

Stuttgart. Andreas Müller und Klaus Allofs teilen sich in diesen Tagen eine spezielle Aufgabe. Sowohl Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim als auch der VfL Wolfsburg suchen einen neuen Chef-Trainer. Und für die beiden Manager ist das mit Blick auf die Vorbereitung zur Rückrunde schon jetzt ein brandheißes Thema. Weder Lorenz-Günther Köstner bei den Wölfen noch Frank Kramer bei der TSG gelten als Dauerlösungen auf der Trainer-Bank. Wie lange sie noch helfen, liegt neben ihrer eigenen Leistung auch am Trainermarkt. Und der ist in der Bundesliga momentan durchaus unübersichtlich.

In München, Stuttgart, Frankfurt, Gelsenkirchen und Fürth laufen die Verträge von Jupp Heynckes, Bruno Labbadia, Armin Veh, Huub Stevens und Mike Büskens zum Ende der Saison aus. Auch Köstner hat bis Juni 2013 einen Kontrakt. Theoretisch könnten also spätestens im Sommer neben den zuletzt entlassenen Markus Babbel und Felix Magath sechs weitere Trainer wieder zu haben sein.

Realistisch ist das aber nicht, da etwa Heynckes bei den Bayern wohl entweder verlängert — oder seine Karriere beendet. Nach Angaben englischer Medien kümmern sich die Bayern derzeit intensiv um Pep Guardiola, den ehemaligen Trainer des FC Barcelona. Immerhin ist Heynckes inzwischen 67 Jahre alt. Felix Magath will nach eigener Aussage nur noch im Ausland arbeiten, und Armin Veh dürfte sportlich keinen Grund haben, sich vom Überraschungsaufsteiger Eintracht Frankfurt zu verabschieden.

Wobei man sich da bei Veh nie sicher sein kann, weil der schon mal kurzfristig das Weite sucht, wenn er seine Vorstellungen nicht erfüllt sieht.

Anders sieht es im Ruhrpott und am Neckar aus. Schalke 04 hat sich zwar für das Champions-League-Achtelfinale qualifiziert, trotzdem ist die Talfahrt in der Liga in vollem Gange. Die Zeichen stehen bei Königsblau daher eher auf Trennung, auch wenn Manager Horst Heldt zuletzt noch betonte: „Huub Stevens bleibt unser erster Ansprechpartner.“

Beim VfB Stuttgart ist Bruno Labbadia Mittwoch auf den Tag genau zwei Jahre im Amt. Nur drei Trainer haben sich beim VfB Stuttgart in den vergangenen 20 Jahren länger im Amt gehalten: Meistertrainer Christoph Daum (20. November 1990 bis 10. Dezember 1993), Armin Veh (10. Februar 2006 bis 23. November 2008) und Felix Magath (24. Februar 2001 bis 30. Juni 2004) Mit einer Verlängerung seines Vertrages will der ehemalige Stürmer erst einmal abwarten, wie sich die Schwaben positionieren. Die Sorge: wegen der anhaltenden Sparpolitik könnte Stuttgart den Anschluss verlieren. „Deshalb müssen wir jetzt mal sehen, was der Verein sich vorstellt und ob das zu meinen Vorstellungen passt“, sagt Labbadia selbstbewusst.

Der VfB Stuttgart sollte daher den Trainermarkt im Auge behalten, für die Verantwortlichen beim FC Augsburg gehört das zur Tagesroutine. Markus Weinzierl fehlen die Ergebnisse, der Tabellenvorletzte muss vor einer wahrscheinlichen Trennung aber auch den bis 2015 laufenden Vertrag bedenken — ein Abschied kostet die Schwaben viel Geld.

Auch in Gelsenkirchen kocht die Gerüchteküche. Der Name Mike Büskens macht die Runde, auch über den Mainzer Thomas Tuchel wird getuschelt, seit eine Boulevardzeitung das Fass aufgemacht hat. Tuchel, wiegelt Mainz-Manager Christian Heidel seitdem ab, bleibe in Mainz. „Da sind wir uns total einig.“

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