Werder stoppt HSV-Aufschwung: 3:1 im hitzigen Derby

Hamburg (dpa) - Das war ganz nach dem Geschmack von Werder Bremen. Ausgerechnet im hitzigen Nordderby beim Hamburger SV feierten die Schützlinge von Trainer Thomas Schaaf beim verdienten 3:1 (2:0) ihren ersten Auswärtssieg in der Fußball-Bundesliga seit dem 29. Oktober 2011.

Damit untermauerten die Gäste zugleich ihre Ansprüche auf einen internationalen Startplatz. Der ist für den HSV nach der zweiten Punktspiel-Niederlage unter Thorsten Fink in weite Ferne gerückt. Vor 56 553 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Hamburger Arena erzielten Marko Marin (9. Minute), Tom Trybull (45.) und Marko Arnautovic (86.) die Bremer Tore. Für den HSV gelang Mladen Petric lediglich der Ehrentreffer (76.). Vor der Partie waren zwei Anhänger festgenommen worden, weil sie mit Benzin getränkte Transparente ins Stadion schmuggeln wollten. Stadionchef Kurt Krägel bestätigte entsprechende Informationen des Radiosenders NDR 90,3.

„Das war ein tolles Derby, das wir verdient gewonnen haben. Was wir uns taktisch vorgenommen haben, ist aufgegangen. Gratulation an meine Mannschaft“, stellte Bremen-Coach Schaaf nach dem leistungsgerechten Erfolg zufrieden fest. Sein Amtskollege Fink erlebte hingegen vier Wochen nach dem 1:5-Heimdebakel gegen Meister Borussia Dortmund erneut einen frustrierenden Nachmittag. „Letztlich haben einfache Fehler zu der Niederlage beigetragen“, räumte er selbstkritisch ein. „Wir sind noch nicht soweit, um einen Europacup-Platz mitzuspielen.“

Das 96. Nordderby begann für den HSV mit einer kalten Dusche. Der nach seiner beim 1:0 in Köln abgesessenen Sperre für Gojko Kacar ins Team zurückgekehrte Tomas Rincon vertändelte das Leder an der Mittellinie und gestattete den Gästen einen schnellen Gegenstoß. Den nutzten die mit einer stark verjüngten Elf angetretenen Werderaner zum ersten Torschuss der Partie - und führten durch Marins ersten Saisontreffer.

Die Hausherren steckten diesen Rückschlag zwar weg und hatten auch deutlich mehr vom Spiel, ihnen fehlten jedoch die zündenden Ideen. Nach Dennis Aogos Freistoßflanke konnte Paolo Guerrero (12.) den mit Pfiffen begrüßten Bremer Nationaltorhüter Tim Wiese nicht überwinden. Erneut Guerrero (17./31.) und Petric (39.) zielten zudem zu ungenau.

Besser machten es die bei Kontern weiterhin stets gefährlichen Gäste. Marin, der kurz zuvor beim Ausführen einer Ecke von einem halbvollen Wasserbecher getroffen wurde, scheiterte noch an Jaroslav Drobny (45.). Beim auf die Ecke folgenden erfolgreichen Kopfball von Youngster Trybull sah der Schlussmann dann allerdings schlecht aus.

Nach der Pause schaffte es Fink, mit Ivo Ilicevic' Hereinnahme für Rincon dem HSV-Spiel neuen Schwung zu verleihen. Prompt bot sich Petric eine Top-Chance, doch der starke Wiese wehrte den Schuss des Kroaten spektakulär ab (48.). Als im Gegenzug Markus Rosenberg die 100-prozentige Gelegenheit zum 3:0 vergab (49.), wurde Thomas Schaaf an der Seitenlinie zum Rumpelstilzchen.

Der in den letzten drei Nordderbys daheim siegreich gebliebene HSV drängte nun gewaltig, doch Aogo (50.), Jacopo Sala (55.) und vor allem Ilicevic (60.), dessen Schuss vom rechten Außenpfosten zur Seite abtropfte, waren bei vielversprechenden Aktionen nicht vom Glück verfolgt. Petric' abgefälschter Freistoßtor sorgte noch einmal für Hoffnung beim HSV, die Arnautovic aber rasch zunichte machte.

Spieldaten:

Hamburger SV - Werder Bremen 1:3 (0:2)

Ballbesitz in %: 65,5 - 34,5

Torschüsse: 18 - 13

gew. Zweikämpfe in %: 56,7 - 43,3

Fouls: 15 - 25

Ecken: 3 - 2

Quelle: optasports.com

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