Tordiskussion nach 0:0 zwischen Hannover und Frankfurt

Hannover (dpa) - Tor oder kein Tor? Die Frage, um die sich im Fußball alles dreht, konnte bei der Nullnummer zwischen Hannover 96 und Eintracht Frankfurt gleich zweimal nicht eindeutig beantwortet werden.

„Wir haben unsere Torflaute beendet und einen regulären Treffer erzählt, auch wenn sich das im Ergebnis nicht niederschlägt“, verkündete Eintracht-Trainer Armin Veh fast trotzig nach dem fünften sieg- und torlosen Bundesligaspiel des Aufsteigers. Die auf Platz fünf abgerutschten Hessen haderten mit Schiedsrichter Bastian Dankert, der einen Treffer von Alexander Meier (49. Minute) wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannte. „Da machen wir nach ewigen Zeiten ein Tor und dann ist es abseits“, sagte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner. „Das habe ich gar nicht gemerkt“, sagte Verteidiger Stefano Celozzi zu dem Abseitstor, das zumindest nach Ansicht der Frankfurter Verantwortlichen kein abseits war.

Fast noch umstrittener als diese Szene war kurz zuvor die Rettungsaktion von Eintracht-Profi Pirmin Schwegler, der einen Schuss von Hannovers Offensivspieler Didier Ya Konan (48.) in höchster Not abblockte. Ob auf oder hinter der Linie, darüber gaben auch mehrfache Zeitlupen-Studien keine erschöpfende Auskunft. „Ich habe den Ball gar nicht gesehen. Keine Ahnung, ob er drin war. Ich weiß es nicht“, gestand Schwegler. „Da vertraue ich dem Schiedsrichter“, sagte der starke Torwart Kevin Trapp.

„Wahrscheinlich war der Ball nicht hinter der Linie“, räumte 96-Trainer Mirko Slomka ziemlich großzügig ein. Allerdings fügte er hinzu. „Ein Tor sollte ein Tor sein, dafür spielen wir ja“. Beide Trainer nahmen den Aufreger des Spiels zum Anlass, für technische Hilfsmittel zu werben. „Ich habe mich schon vor einem Jahr für Chip im Ball oder Torkamera ausgesprochen“, sagte Slomka. „Im Tor brauchen wir Hilfe“, plädierte Veh für den Videobeweis.

Bei Abseitsentscheidungen lehnt der Eintracht-Coach technische Hilfen allerdings ab. „Abseits gehört zum Fußball dazu“, sagte Veh. Mit nunmehr 39 Punkten fehlt den Frankfurtern weiterhin ein Zähler zur angestrebten 40-Punkte-Marke, doch die Himmelsstürmer der Vorrunde waren mit der mageren Ausbeute einverstanden. „Es fehlte der letzte Tick und das Glück. Mit der Leistung bin ich ganz zufrieden“, erklärte Veh. „Das Unentschieden geht in Ordnung. Auf den Punkt lässt sich aufbauen“, meinte Manager Hübner.

Für die Niedersachsen war das erste Rückrunden-Remis vor eigenem Publikum wenig erbauend. „Uns ist bewusst, dass wir einen Dreier gebraucht hätten, jetzt bleiben wir im Mittelfeld hängen“, monierte Trainer Slomka. Seine Mannschaft verstärkte erst nach der Pause die Angriffsbemühungen, unter dem Strich konnten die Europa-Ambitionen vor 44 800 Zuschauern aber nicht untermauert werden. „Als Zehnter haben wir mit Europa wenig zu tun“, stellte der 96-Coach fest.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 45,6 - 54,4

Torschüsse: 7 - 10

gew. Zweikämpfe in %: 53,4 - 46,6

Fouls: 18 - 13

Ecken: 5 - 7

Quelle: optasports.com

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