Top-Podolski macht den Unterschied - „Matchwinner“

Köln (dpa) - Immer wieder klopfte sich Lukas Podolski nach dem 3:0 (2:0) bei der Erstligapremiere gegen den FC Augsburg mit der Hand dort auf die Brust, wo das Geißbock-Emblem eingestickt ist - die Identifikation mit seiner Liebe FC ist enorm, der Wert des 26-Jährigen für den Verein immens:

„Lukas ist unser großer Matchwinner“ - nicht zum ersten Mal durfte Kölns Trainer Stale Solbakken diese Feststellung treffen. Unwiderstehlicher Podolski: Beim 1:0 (19. Minute) ließ er den Augsburger Gibril Sankoh wie eine Slalomstange stehen, beim 2:0 fünf Minuten später verwandelte Podolski einen fragwürdigen Elfmeter eiskalt. „Drei oder vier - glaube ich“ - nach seinen Saisontreffern sieben und acht war sich der 26-Jährige seiner Position in der Bundesliga-Torjägerliste nicht sicher.

Dritter ist er schon - und wertvoller denn je für Köln. In einer schwierigen personellen Situation angesichts vieler Verletzter ist Podolski laut Solbakken „ein bisschen ein neuer Lukas“ im Training. Und im Spiel: Podolski wirft sich rein, versucht, seinen eigentlichen Partner Milivoje Novakovic auch als Sturmspitze zu ersetzen.

Mit tollen Effekten: „Wir sind absolut im Soll. Mit 16 Punkten stehen wir momentan sehr gut da. Wir haben nichts zu bemängeln“, kommentierte der überragende Podolski. Kein Vergleich mehr zur Saison 2010/2011, als der Bundesliga-Premierenmeister nach Spieltag elf mit lediglich acht Punkten Vorletzter war und in arger Gefahr schwebte.

Solbakken („Wir haben die Gewinner-Mentalität“) macht nicht allein Podolskis gewachsenes Verantwortungsgefühl für das Gesamtgefüge 1. FC Köln als Ursache für die aktuell gute Lage aus. Die Mechanismen greifen, auch wenn es Rückschläge gibt wie beim 0:5 in Dortmund. So kam gegen Augsburg der Pole Slawomir Peszko (56.) im 22. Einsatz zu seinem ersten Treffer für Köln - und wurde nach dem Abpfiff mit einer herzlichen Umarmung des ebenfalls in Polen geborenen Podolski belohnt.

Effektiv und erfolgreich - mit Leitwolf Podolski haben die Kölner ein tolles Vorbild: Fünf Schüsse gaben sie auf das Augsburger Gehäuse ab, dreimal war die Kugel drin. Eine zu große Abhängigkeit von seinem Top-Mann fürchtet Solbakken generell nicht: „Köln ist nicht nur Podolski, Barcelona ist nicht nur Messi“, hielt der Norweger fest. Und wiederholte eine mutige These: „Vielleicht ist Lukas der beste Bundesligaspieler.“

Die Augsburger werden diese Aussage vorbehaltlos bejahen. „Lukas hat seine Ausnahmequalität gezeigt“, sagte Trainer Jos Luhukay, der in seinen Kölner Zeiten mit Podolski zusammenarbeiten durfte. Die Situation nach dem klaren 0:3 in Müngersdorf bezeichnete FCA-Aufstiegscoach Luhukay als „sehr bitter und sehr enttäuschend“, zumal Torsten Oehrl elf Minuten nach seiner Einwechslung mit Rot vom Platz musste (75.).

Im Gegensatz zu Podolski, der momentan fast Kölner Alleinunterhalter ist, präsentierten sich die Schwaben in Müngersdorf nach drei Pflichtspielen ohne Niederlage völlig harmlos. „Köln hat fünf Torschüsse und drei Treffer, wir schießen 15 Mal und treffen nicht einmal rein“, hielt Luhukay fest. Und ausgerechnet jetzt kommt der FC Bayern zu den Schwaben: „Ich sehe nicht schwarz, wir werden das Bestmögliche geben“, versprach der FCA-Coach.

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