Schöne Bescherung für den BVB: 1:2 gegen Hertha BSC

Dortmund (dpa) - Der Weg Richtung Südtribüne fiel den Dortmunder Profis schwer wie selten. Nur kurz und mit hängenden Köpfen verabschiedeten sie sich von den ungewohnt stillen Fans in die Winterpause.

Das 1:2 (1:2) gegen Hertha BSC sorgte bei allen für mehr Krisen- als Weihnachtsstimmung.

Nach nur einem Sieg aus den vorigen sechs Bundesliga-Partien gerät die avisierte Rückkehr in die Champions League mehr und mehr in Gefahr. Sichtlich bedrückt kommentierte Trainer Jürgen Klopp den anhaltenden Abwärtstrend: „Es fühlt sich im Moment sehr bescheiden an. Wir können die Pause sehr gut brauchen.“

Vor 80 645 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park sorgten Ramos (23. Minute) und Sami Allagui (45.) am Samstag für den verdienten Sieg des Aufsteigers, der damit in den letzten drei Partien neun Punkte verbuchte. Dagegen musste die Borussia trotz der zwischenzeitlichen Führung durch Marco Reus (7.) erstmals seit über 13 Jahren wieder drei Heimniederlage nacheinander hinnehmen.

„Wenn das beschissene Ende des Jahres 2013 dazu führt, dass wir 2014 das großartigste Jahr in der Vereinsgeschichte spielen, würde es mir noch leichter fallen, der Hertha zu gratulieren“, sagte Klopp. Im Gegensatz zum BVB-Coach hatte Jos Luhukay keinen Grund zur Klage: „Ich bin unglaublich stolz, über das, was wir nicht nur heute, sondern in der gesamten Hinrunde als Aufsteiger geleistet haben. Heute war die Krönung“, kommentierte der Berliner Fußball-Lehrer.

Dabei war dem BVB - anders als bei den beiden vorigen Schlappen vor eigener Kulisse gegen den FC Bayern und Bayer Leverkusen - ein Traumstart gelungen. Ein Fehler des jungen Hertha-Torhüters Marius Gersbeck, der die verletzte etatmäßige Nummer 1 Thomas Kraft vertrat und sein erstes Bundesliga-Spiel bestritt, leitete die Führung ein. Nach einem Pass von Sebastian Kehl war Reus zur Stelle, der den zu weit aus seinem Tor herauseilenden Gersbeck aus 16 Metern überlistete. „Das 0:1 geht ganz klar auf meine Kappe. Aber die Mannschaft hat mich gerettet“, sagte der Schlussmann erleichtert.

Doch der achte Saisontreffer von Reus verlieh Dortmund keine Sicherheit. Den Ballverlust des Dortmunder Abwehrspielers Erik Durm nutzte Allagui zu einer Flanke auf Ramos, der aus kurzer Distanz eiskalt traf und damit mit dem in der Torjägerliste führenden Dortmunder Angreifer Robert Lewandowski (11 Tore) gleichzog.

Ein Blackout von BVB-Jungprofi Marian Sarr, der wie zuvor schon Bundesliga-Debütant Gersbeck Nerven zeigte und zur Halbzeit ausgewechselt wurde, brachte die Berliner in Führung. Kurz vor der Halbzeit verlor der 18 Jahre alte Dortmunder Innenverteidiger in der eigenen Hälfte einen Ball gegen Allagui, der nach schönem Solo für die verdiente Führung der Gäste sorgte.

Auch nach der Pause tat sich der BVB schwer, die von Luhukay glänzend eingestellte Hertha unter Druck zu setzen. Lange Zeit blieben Torchancen Mangelware. Nur bei einem Schuss des eingewechselten Jonas Hofmann (64.), den Gersbeck parierte, war Dortmunder Torgefahr erkennbar. Den Gästen bereitete es deshalb wenig Mühe, den Sieg über die Zeit zu retten. So sah es auch Gäste-Coach Luhukay: „Wir haben in der 2. Halbzeit keine 100-prozentige Chance für Dortmund mehr zugelassen.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 68 - 32
Torschüsse: 20 - 6
gew. Zweikämpfe in %: 49,7 - 50,3
Fouls: 20 - 19
Ecken: 5 - 0

Quelle: optasports.com

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