Schalke patzt - Lautern vor Rettung

Gelsenkirchen (dpa) - Ralf Rangnick nahm seinen Jungs fast nichts übel. Das 0:1 (0:1) in der Bundesliga gegen den 1. FC Kaiserslautern tat dem Schalker Fußballlehrer kaum weh, obwohl es für ihn nach der Rückkehr Richtung Gelsenkirchen die erste Niederlage war.

Der Chefcoach hatte zuvor bei der Aufstellung gegen die Pfälzer, die nach dem „Tor des Tages“ durch Srdjan Lakic (42. Minute) fast gerettet sind, gepokert. Vor 61 673 Zuschauern in der ausverkauften Schalker Arena schickte Rangnick eine verstärkte „B-Elf“ aufs Feld mit Nicht-Stammspielern wie Sergio Escudero, Hao Junmin, Vasileios Pliatsikas oder Danilo Avelar in der Startelf.

Marco Kurz war Rangnicks Schonprogramm egal. Für Lauterns Trainer war der dritte Auswärtserfolg in Serie keine Ruhmestat seiner Mannschaft - aber er genoss das Erfolgserlebnis, nach dem die weitere Zugehörigkeit zur Beletage fast gesichert ist. „Durch die Leidenschaft und das Auftreten darf man sich solch einen Sieg auch einmal erarbeiten“, kommentierte er das 1:0 und den ersten Sieg „auf Schalke“ seit mehr als elf Jahren.

Und ein Arbeitssieg war es, obwohl die „Roten Teufel“ durch Torjäger Lakic verdient in Führung gingen. Die Kurz-Elf zeigte lange Zeit das bessere Zusammenspiel - sicher eine Folge der nicht unbedingt erwarteten Rotationsmaßnahmen von Rangnick auf der anderen Seite.

Die Pfälzer trumpften stark auf, obwohl sie schon ab der 13. Minute auf den durch Oliver Kirch ersetzten Rechtsverteidiger Florian Dick verzichten mussten, der sich eine Muskelverletzung zuzog. Schon in der dritten Minute vergab der Österreicher Erwin Hoffer die Chance zum 1:0, ehe dem Lauterer Tor durch eine Kombination zwischen Edu und Jefferson Farfan nur 60 Sekunden später erste Gefahr drohte.

In der 24. Minute musste Manuel Neuer, der von den Schalke-Fans trotz seiner Trennungsabsichten völlig normal begrüßt wurde, bei einem Linksschuss von Christian Tiffert erstmals sein großartiges Können demonstrieren. Vier Minuten danach hatte der offenbar mit Bayern München anbandelnde Neuer großes Glück, als Hoffer schneller am Ball war, ihn aber am Gehäuse vorbeispitzelte. Dann vergab Schalke-Youngster Julian Draxler (42.), und nur Sekunden später schockte Lakic nach Vorarbeit des starken Adam Hlousek die Gastgeber mit dem Lauterer Führungstor.

Rangnick versuchte nach dem Wechsel mit Alexander Baumjohann und José Manuel Jurado mehr Kreativität ins Schalker Spiel zu bekommen. Doch obwohl die Pokal-Finalisten fast nur noch in Richtung Gästetor agierten, fehlte die letzte Entschlossenheit. Escudero, Draxler (beide 78.) und Joel Matip hatten in der Schlussphase das 1:1 vor den Füßen, doch die Pfälzer retteten den Sieg über die Runden.

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