0:2-Heimpleite Rückschlag für Bayer Leverkusen gegen Mainz 05

Leverkusen (dpa) - Rudi Völler war restlos bedient. „Ich bin auf jeden Fall geknickt“, kommentierte der Bayer-Sportdirektor die 0:2 (0:2)-Heimniederlage der Leverkusener Fußball-Werkself gegen den FSV Mainz 05.

0:2-Heimpleite: Rückschlag für Bayer Leverkusen gegen Mainz 05
Foto: dpa

Es war die fünfte dieser Saison vor eigenem Publikum, das schon lange vor dem Schlusspfiff die mit 27 086 Besuchern gefüllte Arena geradezu fluchtartig verließ. Der Rückschlag ist bitter. Denn mit einem Sieg hätte die Elf von Trainer Roger Schmidt nach zuvor zwei Bundesligaerfolgen endlich den Anschluss an die Europacupplätze herstellen können. Aber bei der Pleite gegen die Rheinhessen präsentierten sich die Bayer-Profis streckenweise nicht reif genug. Nur 30 Punkte stehen nach Spieltag 22 auf der Habenseite - viel zu wenig bei den hohen Ansprüchen.

„Heute war das sehr dünn“, sagte Völler, der sich sichtlich zurücknehmen musste bei seiner Kritik. Und sogar das gellende Pfeifkonzert der Bayer-Fans konnte er verstehen: „Nach elf Minuten 0:2 - das tut natürlich weh.“ In diesen elf Minuten machten die Mainzer durch ihren Kapitän Stefan Bell (3. Minute) und den ehemaligen Leverkusener Levin Öztunali (11.) die Bayer-Niederlage perfekt.

„Das war wieder ein Rückschlag“, hielt Leverkusens Schlussmann Bernd Leno fest. In der Tat: Bayer fehlt jegliche Konstanz, der Verlauf der Partie gegen Mainz erinnerte zudem fatal an das 2:4 in der Champions League gegen Atlético Madrid am Dienstag.

Fünf Niederlagen zu Hause, zehn insgesamt - da wirkte nicht nur Roger Schmidt ratlos. „Man muss es einfach akzeptieren, dass man schlecht Fußball gespielt hat“, sagte er zur teilweise wenig erklärbaren uninspirierten Leistung seines Teams. Schmidt flüchtete sich in Allgemeinplätze, als er der Bayer-Elf zugute hielt, „dass sie das Spiel unbedingt drehen wollte“.

Sein Mainzer Kollege Martin Schmidt war dagegen obenauf: „Wir haben von der ersten Sekunde an gezeigt, wo wir hinwollten.“ Gnadenlos effektiv, clever, immer gefährlich auch in der Offensivbewegung: Die Rheinhessen machten es den Gastgebern vor, wie es gehen kann. Am Ende stand der erste FSV-Auswärtserfolg seit dem 2:1 in Bremen am 21. September in der Bilanz - und bei 28 Zählern ist vom Abstiegskampf in Mainz kaum noch die Rede.

Der Zwei-Tore-Rückstand rüttelte Bayer nur halbwegs wach. Chancen: kaum vorhanden. Martin Schmidt durfte gelassen konstatieren, dass auch ein höherer Erfolg möglich war: „Wir hatten dazu noch gute Möglichkeiten.“ Von der zuvor schwachen Auswärtsbilanz zeigte sich das Team des Schweizers jedenfalls völlig unbeeindruckt.

Bayer trug massiv dazu bei, dass der FSV kaum in Nöte geriet. Und auch die Einwechslungen der Offensivkräfte Stefan Kießling (54.) und Julian Brandt (67.) blieben wirkungslos. Schon 15 Minuten vor dem Ende sangen die FSV-Anhänger „Rucki-Zucki“ - sie waren zwei Tage vor dem Rosenmontag in bester Fassenachts-Laune: Der Rosenmontag und der Auftritt einiger FSV-Profis auf einem Zug-Wagen können kommen.

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