Pizarro rettet Bremen Punkt - 1:1 bei Mainz 05

Mainz (dpa) - Im Kampf mit sich, dem Gegner und gegen den Abstieg hat sich der SV Werder Bremen mit einem 1:1 (0:1) beim FSV Mainz 04 ein kleines Erfolgserlebnis beschenkt.

„Es war ein Super-Tor, ein wichtiges Tor. Wir haben bis zum Ende gekämpft, das war heute das Rezept“, sagte Claudio Pizarro, der in der Nachspielzeit noch zum kaum mehr für möglich Ausgleich getroffen hatte.

„Das Ergebnis fühlt sich sehr bitter für uns an. Wir haben hohen Aufwand betrieben und die Dinge, die wir beeinflussen können, richtig gut gemacht“, erklärte der Mainzer Coach Thomas Tuchel. Das zehnte Saisontor zum 1:0 (19. Minute) von André Schürrle reichte nicht, weil die 05er zu sorglos mit ihren vielen Möglichkeiten umgingen.

„Wir haben den Gegner viel zu leicht vor unser Tor kommen lassen. Aber ich sehe Potenzial zu Verbesserungen. Man sieht, dass die Mannschaft was annehmen will“, meinte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Sein Team wolle Erfolgserlebnisse, aber das Spiel sei zu unruhig. „Der Punkt tut uns gut und hilft der Mannschaft“, erklärte Schaaf, der trotz der nach wie vor angespannten Lage fest im Sattel sitzt.

Tuchel konnte auch das Vorrücken auf den dritten Tabellenplatz nicht über das erste Unentschieden der Saison hinwegtrösten. „Es ist ganz gut, dass wir eine Länderspielwoche haben. Da habe ich den Kader erst kurz vor dem Spiel in Köln wieder zusammen“, meinte der 37-Jährige. „Bitterer geht es kaum. Wir feiern schon fast und dann das“, ärgerte sich auch Tortschütze Schürrle.

Sami Allagui ersetzte vor 20 300 Zuschauern bei Mainz 05 den mit Kreuzbandriss ausfallenden Ungarn Adam Szalai, bei Bremen vertrat Sebastian Mielitz den rot-gesperrten Nationaltorwart Tim Wiese. Die Gastgeber übernahmen von Beginn das Kommando, Bremen zeigte erneut eine dürftige Vorstellung und hatte außer Kampf wenig zu bieten. Zwar zirkulierte der Ball bei den Norddeutschen recht ordentlich, doch Zug zum Tor entwickelte der Ex-Meister kaum. Glück hatten die Mainzer nach zwölf Minuten, als Marko Marin im Strafraum über das Bein von Christian Fuchs stolperte und der Pfiff ausblieb.

Nach einer Spielunterbrechung - im Werder-Fanblock war bengalisches Feuer gezündet worden - brannte es lichterloh im Bremer Strafraum. Allagui hatte den Ball perfekt zwischen den Bremer Innenverteidigern hindurch gespielt, und Schürrle ließ Mielitz keine Chance. Lewis Holtby (26.) und Andreas Ivanschitz (31.) vergaben danach die besten Chancen.

Werder ging nach der Pause ein wenig mehr Risiko, brachte mit Marko Arnautovic eine zusätzliche Offensivkraft und zog Clemens Fritz für den schwachen Petri Pasanen in die Abwehr zurück. Zu viele Angriffe liefen aber über die starke linke Seite der Mainzer.

Am Spielverlauf änderte sich daher nichts. Die 05er drängten auf die Entscheidung: Allagui (52.), Marco Caligiuri (56.), Schürrle (59.) und Niko Bungert (71.) waren dem 2:0 nah. Auf der Gegenseite prüfte Marin zumindest einmal den Mainzer Schlussmann Heinz Müller (74.). Im Mainzer Schlussspurt verhinderte Bremens Mielitz einen höheren Rückstand. Dann kam Pizarro.

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