Nur 2:2 gegen Augsburg: Stanislawski deprimiert

Sinsheim (dpa) - 1899 Hoffenheim wartet weiter auf seinen ersten Sieg 2012 - und bei Trainer Holger Stanislawski zeigen sich erste Zeichen von Resignation. Seine Mannschaft kam in der Fußball-Bundesliga nicht über ein 2:2 (1:1) gegen den FC Augsburg hinaus.

Stanislawski saß nach dem Abpfiff minutenlang regungslos auf der Bank und meinte nach dem fünften Heimspiel hintereinander ohne Sieg: „Das ist sehr enttäuschend. Ich werde mit Sicherheit den Abend noch brauchen, um das zu verdauen.“ Vehement beklagte er sich über die mangelnde Leistungsbereitschaft seiner Spieler, erklärte aber auch: „Einknicken und aufgeben - das gibt es bei mir nicht.“

Vor 22 500 Zuschauern - Erstliga-Minusrekord in der Rhein-Neckar-Arena - hatte Sascha Mölders mit seinem fünften Saisontreffer den Aufsteiger in der 31. Minute in Führung gebracht. Peniel Mlapa (38.) und Sejad Salihovic (51./Foulelfmeter) drehten den Spies um, ehe Sebastian Langkamp in der 72. Minute den verdienten Ausgleich für den Aufsteiger erzielte. So blieb es für die Gastgeber bei nur drei Heimsiegen in zehn Spielen.

Stanislawski hatte zwar geschworen, das Wort Abstiegskampf nicht in den Mund zu nehmen, meinte aber: „Von Platz acht bis 18 stecken alle Mannschaften drin, wir sind Achter.“ Die Fehlpassquote seines Teams sei „herausragend“ gewesen. Er forderte seine Profis auf, „nicht nur zu laufen, wenn man den Ball hat.“ Vor dem DFB-Pokal-Viertelfinalspiel gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth kündigte der 1899-Coach an: „Am Mittwoch wird eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen.“

Beide Trainer hatten ihre Last-Minute-Einkäufe erstmal auf die Bank gesetzt: Bei Hoffenheim spielte nicht Srdjan Lakic, sondern Knowledge Musona im Sturmzentrum. Stanislawskis Kollege Jos Luhukay traute Matthias Ostrzolek und Ja-Cheol Koo noch keinen Platz in der Stammformation zu. Der Ex-Schalker Jan Moravek fehlte verletzt.

Die erneute Umstellung in der Offensive bekam den Gastgebern nicht gut: Zwar starteten die Hoffenheimer schwungvoll, spielten aber derart ungenau, dass zunächst jeder Angriffsversuch verpuffte. Ein Verzweiflungsschuss von Musona aus 20 Metern war lange der einzige vernünftige Abschluss. So hatten die Augsburger die erste Chance: Torsten Oehrl stand nach einem Zuspiel von Mölders frei vor dem Tor, doch Keeper Tom Starke rettete mit einer Glanzparade.

Von da an wirkten die Hoffenheimer richtig nervös und hinten immer wackliger. Eine Kopfballverlängerung von Langkamp nutzte Mölders mit einem Flachschuss zum 1:0. Ex-Nationalspieler Andreas Beck brachte dann Starke mit einem Rückpass in größte Verlegenheit. Mlapa schoss seine Mannschaft dann wieder in der Spur: Nach einem Heber von ihm über Torhüter Simon Jentzsch konnte der zurückgeeilte Langkamp den Ball bei einem verzweifelten Rettungsversuch nur noch ins eigene Netz köpfen.

Da Jan-Ingwer Callsen-Bracker im Strafraum gegen Roberto Firmino die Regeln missachtete, bekam Spezialist Salihovic die Chance nicht entgehen und traf zum 2:1. Langkamp schockte die Heimelf dann mit seinem Kopfball zum Ausgleich. Starke sah bei der Ecke von Daniel Baier nicht gut aus.

Augsburgs Trainer konnte mit dem Remis leben. „Wir müssen unseren langen Weg, den wir vor uns haben, in kleinen Schritten bewältigen“, sagte Luhuky. „Wir kommen in kleinen Schritten näher an unsere Konkurrenten.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 54,1 - 45,9

Torschüsse: 13 - 11

gew. Zweikämpfe in %: 48 - 52

Fouls: 21 - 16

Ecken: 3 - 7

Quelle: optasports.com

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