Nemec rettet FCK gegen Hannover einen Punkt

Kaiserslautern (dpa) - Wieder kein Heimsieg, die „Roten Teufel“ sehen langsam rot. Nach dem glanzvollen Aufstiegsjahr gab es zum Vorrundenabschluss am Sonntag den „Blauen Brief“, denn der 1. FC Kaiserslautern überwintert in der Fußball-Bundesliga auf dem Relegationsplatz.

Der extrem hohe Aufwand wurde beim 1:1 (0:1) gegen Hannover 96 wie so oft nicht belohnt. Nachverpflichtungen in der Winterpause wird es geben, um das Klassenziel zu erreichen. Daran ließ Geschäftsführer Stefan Kuntz nach dem verpassten dritten Heimsieg keinen Zweifel.

Wo der Schuh drückt, wird beim Blick auf die erzielten Tore deutlich. Ganze 13, davon waren zwei noch Eigentore, gelangen in 17 Spielen. „Wir analysieren den Markt und sehen dann mal, was wirtschaftlich machbar ist“, meinte Kuntz. Den Abgang vor Srdjan Lakic, der bei seinem neuen Club Wolfsburg auf der Tribüne versauert, haben die Pfälzer nicht verdaut. „Aber Dorge Kouemaha oder Olcay Sahan sind besser geworden. Das zeigt die Klasse unseres Trainers“, meinte Kuntz.

Trainer Marco Kurz sieht seine Mannschaft auf Augenhöhe. „Spielerisch war das gut bis sehr gut bis zum letzten Viertel“, stellte der FCK-Coach heraus. Vor 36 019 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion rettete der eingewechselte Adam Nemec den „Roten Teufeln“ nach der frühen Führung durch Mohammed Abdellaoue (13. Minute) mit seinem Treffer immerhin noch einen Punkt (68.). Kouemaha, zuletzt einziger Stürmer, saß da schon auf der Bank. FCK-Stürmer Itay Shechter sah in der 87. Minute wegen einer Unsportlichkeit die Rote Karte. „Das geht in Ordnung“, sagte Kurz.

Der Relegationsplatz gibt das derzeitige Leistungsvermögen der Pfälzer recht gut wider. In der ersten Hälfte spielten die Kurz-Schützlinge bemüht, aber glücklos, weil in den Mitteln limitiert. Danach ging es ums Durchhalten, um Moral. Aber die stimmt bei den Pfälzern immer. Aufgeben gibt es nicht. Mit großer Moral soll im DFB-Pokal aufgetrumpft werden. „Da gibt es Geld zu verdienen“, meinte Kuntz, der den FCK bei Hertha BSC nach der Beurlaubung von Trainer Markus Babbel Chancen einräumt. „Es herrschen andere Vorzeichen als beim 1:1 in der Liga vor drei Wochen“, meinte der FCK-Geschäftsführer.

Stehen bleibt, dass sowohl der FCK als auch Hannover seit sieben Partien auf einen Erfolg warten. Die 96er verpassten es mit einem Dreier den Anschluss an die internationalen Plätze herzustellen. „Aufgrund der zweiten Halbzeit können wir mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte 96-Coach Mirko Slomka, der ein zufriedenes Fazit der Hinrunde zog. „Ich denke, mit der Doppelbelastung, die wir in dieser Saison hatten, sind wir ganz gut umgegangen. Aber es zeigte sich schon, dass wir platt waren.“

Hannovers Manager Jörg Schmadtke war mit dem Verlauf der Partie nicht glücklich. „Wenn man weiter nach oben kommen und sich zu einer Spitzenmannschaft entwicklen will, muss man so ein Spiel gewinnen.“ Die in der Europa League überzeugenden Niedersachsen müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht konsequent auf das zweite Tor gesetzt zu haben. Nach der Führung stellte man praktisch die Arbeit ein und wachte erst nach dem Ausgleich wieder auf. „Wir nehmen den Punkte jetzt mit. Fertig, aus“, meinte ein urlaubsreifer Jan Schlaudraff.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 58,1 - 41,9

Torschüsse: 19 - 8

gew. Zweikämpfe in %: 51,3 - 48,7

Fouls: 13 - 11

Ecken: 6 - 0

Quelle: optasports.com

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