Schiedsrichter im Fokus Leverkusen verpasst bei 1:1 gegen Augsburg Sprung nach oben

Augsburg (dpa) - Nach dem schwungvollen Schlagabtausch zwischen dem FC Augsburg und Bayer Leverkusen rückte ganz schnell Schiedsrichter Christian Dingert in den Fokus.

Schiedsrichter im Fokus: Leverkusen verpasst bei 1:1 gegen Augsburg Sprung nach oben
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Der FCA echauffierte sich über eine strittige und unübersichtliche Szene, als Panagiotis Retsos vom Werksteam den Ball in der 40. Minute im eigenen Strafraum an die Hand bekam. Die Augsburger forderten nach der Aktion vehement einen Strafstoß. Den gab es aber nicht. Nach dem Abpfiff des gerechten 1:1 (0:0) am Samstag leistete Dingert seinen Teil der Aufklärungsarbeit.

„Für mich war es ein unabsichtliches Handspiel. Der Ball fällt dem Leverkusener Spieler von oben an die Hand, unabsichtlich, und ich zeige, das war wahrscheinlich die Irritation, Abstoß an“, beschrieb der Referee die Situation. „Ich zeige Abstoß an, es kam aber so rüber wie ein Elfmeterpfiff und den gab es nicht.“

Und darüber regten sich auch die Augsburger auf. „Deutlicher kann man den Ball nicht mit der Hand spielen, und der Schiedsrichter zeigt Richtung Punkt, als er pfeift, also gibt er den Elfmeter. Da gibt es für mich überhaupt keinen Grund, dass der Videoschiedsrichter dann einschreitet“, mäkelte der Augsburger Manager Stefan Reuter. „Das war klares Hand, da gibt's keine Diskussion“, befand FCA-Coach Manuel Baum und meinte mit Blick auf Schiedsrichter Dingert: „Er zeigt auf den Punkt, ganz klar.“

Unstrittig verpasste Bayer beim wehrhaften Lieblingsgegner den Sprung in die Europapokalränge. Die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich blieb durch das Remis aber im siebten Pflichtspiel nacheinander ungeschlagen. Mit jeweils 16 Zählern sind die beiden Clubs weiter punktgleich in der Tabelle. „Ich bin mit dem Punkt zufrieden, hier haben schon ganz andere Mannschaften Federn gelassen“, resümierte Herrlich, der die brisante Szene um Retsos nicht als elfmeterwürdig bewertete. „Ich denke, es ist kein Elfmeter, weil er von hinten geschoben wird“, sagte Herrlich.

Kevin Volland (47. Minute) brachte die Leverkusener kurz nach der Pause nach einem Patzer von Kevin Danso in Führung. Der 19-Jährige (49.) stellte mit seinem ersten Bundesligator für den FCA den Endstand vor 26 133 Zuschauern her. Die Augsburger verpassten damit auch im 15. Pflichtspiel gegen Bayer ihren Premierensieg.

Bayer war mit Standards von Brandt gefährlich. Jonathan Tah (19.) fehlte nach einem Freistoß des Offensivmanns bei seinem Kopfball aber die Präzision. Michael Gregoritsch (23.) versuchte es kurz darauf für den FCA einfach mal aus rund 19 Metern mit seinem starken linken Fuß. Der Österreicher, Ersatz für den angeschlagenen Alfred Finnbogason, war ein permanenter Unruheherd.

Bitter verlief der Nachmittag für Abwehrspieler Sven Bender, der nach einem Zweikampf mit Ja-Cheol Koo (33.) liegen blieb und nach einer Behandlung mit Verdacht auf Rippenbruch humpelnd den Rasen verließ.

Nur wenige Sekunden danach prüfte Unruheherd Gregoritsch Leverkusens Keeper Bernd Leno mit einem Flugkopfball, ehe der große Aufreger in einer immer hektischer werdenden ersten Halbzeit passierte. Referee Dingert entschied auch nach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter auf Abstoß. „Das war quasi die Bestätigung, dass es ein unabsichtliches Handspiel ist, weil der Ball ihm oben an die Hand fällt. Von daher war es korrekt“, erläuterte Dingert.

Noch enttäuschender verlief der Start für den FCA in die anfangs temporeiche zweite Hälfte. Einen weiten Ball von Tah konnte Danso nicht klären und wurde von Volland verladen. Es war sein sechster Treffer in dieser Bundesligasaison. Beeindruckt waren die Fuggerstädter von dem Rückstand nicht. Leno bekam nach einer Ecke den kraftvollen Kopfball von Gregoritsch nicht richtig zu fassen, Danso machte seinen Fehler wieder gut und nickte aus einem Meter ein.

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