Kramer-Einstand mit einem Punkt: Fürth 2:2 in Bremen

Bremen (dpa) - Die Pfiffe der Bremer Fans waren Frank Kramer egal. Der neue Coach der SpVgg Greuther Fürth holte seinen ersten Bundesliga-Punkt, war aber beim verdienten 2:2 (0:0) wegen der vielen vergebenen Chancen nicht sonderlich glücklich.

„Ärgerlich ist das falsche Wort“, sagte der 40 Jahre alte Fußball-Lehrer nach seinem Debüt auf der Erstliga-Bank der Fürther: „Aber man ist einfach weniger zufrieden.“ Die Bremer wurden von ihren Anhängern nach dem Abpfiff gnadenlos ausgepfiffen. Werder blieb nach zuvor zwei Heimniederlagen wieder sieglos im Weserstadion und liegt nur noch sechs Punkte vor dem Relegations-Rang 16. „Das war eindeutig zu wenig“, sagte Zlatko Junuzovic: „Wir haben uns das selbst eingebrockt.“ Trainer Thomas Schaaf kommentierte: „Ich bin mehr als unzufrieden.“

Zu Toren kam Werder nur durch zwei verwandelte Foulelfmeter des eingewechselten Aaron Hunt (47./70.). Der Tabellenletzte aus Fürth bejubelte die Treffer durch Stephan Fürstner (56.) und Thanos Petsos (62.). Kramer sah bei seinem Debüt als Erstliga-Coach der Fürther eine Partie auf schwachem Niveau, die in der zweiten Halbzeit von der Spannung lebte. Vor allem der Gastgeber enttäuschte seine Fans. Bereits zur Pause pfiffen und buhten die ersten Werder-Anhänger. Später wurde es deutlich lauter. „Wir haben mit unserer Leistung nicht gerade zu einer besseren Stimmung beigetragen“, kommentierte Werder-Keeper Sebastian Mielitz.

Kramers Mannschaft zeigte sich agiler und aggressiver als die Bremer. Für den 40-Jährigen war es der erste Zähler im dritten Spiel als Bundesliga-Trainer, die beiden Partien als Interims-Coach von 1899 Hoffenheim hatte er verloren.

Die Fürther offenbarten in Bremen zwar einige bekannte Mängel, agierten allerdings mutig und erarbeiteten sich gleich in der Anfangsphase hochkarätige Chancen. „Wir waren schon gefährlicher“, sagte Kapitän Mergim Mavraj. Erst nach dem Wechsel schlugen die Gäste zu. Fürstner nutzte eine Vorlage von Heinrich Schmidtgal, Petsos traf mit einem herrlichen direkten Freistoß.

Der häufig gestikulierende Schaaf hatte wie zuletzt in Mönchengladbach auf eine taktische Variante mit Doppel-Sechs gesetzt. Sicher wirkte die Bremer Defensive damit aber überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: Werder ließ den Gästen zu viel Platz und hatte Glück, dass der Tabellenletzte die Fehler und Unkonzentriertheiten nicht schon in der ersten Halbzeit nutzte.

Im Angriff der Bremer wurde es - wie schon seit Wochen - fast nur bei Aktionen von Kevin de Bruyne gefährlich. Der Belgier deutete einige Male seine Klasse an. Hunt und Marko Arnautovic kamen erst nach der Pause, und zumindest Hunts Einwechslung lohnte sich. Der Mittelfeldregisseur holte beim Foul von Lasse Sobiech den ersten Elfmeter heraus und verwandelte diesen ebenso sicher wie den zweiten Strafstoß. Arnautovic enttäuschte dagegen erneut.

An der Weser wächst der Unmut. Schon vor dem Spiel gab es einen stillen Protest. „1999 - 2013 ist genug“, stand auf einem Plakat, zudem die Initialen des Trainers, des Aufsichtsrats-Vorsitzenden Willi Lemke und des Vereinspräsidenten Klaus-Dieter Fischer.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 60,6 - 39,4

Torschüsse: 17 - 9

gew. Zweikämpfe in %: 53,6 - 46,4

Fouls: 11 - 23

Ecken: 9 - 4

Quelle: optasports.com

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