Bundesliga : HSV-Jubeltänze nach 3:1 in Wolfsburg
Wolfsburg (dpa) - Krasser hätten die Gegensätze nach dem Abpfiff in der Wolfsburger Arena nicht sein können:
Während die Spieler des Hamburger SV um Vorsänger und Torschütze Lewis Holtby Freudentänze vor den euphorischen Fans in der Kurve aufführten, mussten sich die VfL-Profis den wutgeladenen Anhängern stellen, die sich ihren Weg in den Innenraum des Stadions bahnten. Der HSV hofft nach dem hochemotionalen 3:1 (2:0)-Auswärtssieg mehr denn je auf eine erneute Last-Minute-Rettung. Die Wolfsburger müssen mit nur noch zwei Punkten Vorsprung auf den Bundesliga-Dino ihrerseits den ersten Abstieg aus der deutschen Eliteklasse fürchten.
„Wir haben Spaß am Fußball. Wir glauben weiter dran“, sagte der hocherfreute Holtby, der mit seinem Kopfballtor zum 2:0 in der 45. Minute den Weg zum Erfolg ebnete. Schon vor dem Spiel pushte er die eigenen Fans - nach dem Spiel hüpfte er ausgelassen in der Kurve und lobte: „Das war ein Heimspiel!“ Mit drei Siegen aus den vergangenen vier Spielen hat der HSV den letzten Funken Hoffnung am Leben gehalten und den vorzeitigen Abstieg um mindestens eine weitere Woche verschoben. Im Idealfall können die Hamburger den Rivalen Wolfsburg schon in der kommenden Woche überholen.
„Meiner Mannschaft möchte ich ein Kompliment aussprechen, denn es war ein sehr schweres Spiel“, sagte Trainer Christian Titz, der dem totgeglaubten Team als Nachfolger von Bernd Hollerbach neues Leben einhauchte. Bobby Wood, der mit seinem Foulelfmeter (43.) die Führung erzielte, und Luca Waldschmidt mit einem Nachschuss nach einem verschossenen Strafstoß von Filip Kostic (90.+3) hatten neben dem starken Holtby getroffen. Josip Brekalos zwischenzeitlicher Anschluss (78.) war zu wenig für die Wolfsburger.