Hoffenheim vertreibt Mainz-Fluch mit 4:0-Sieg

Mainz (dpa) - 1899 Hoffenheim hat den Fluch der Sieglosigkeit gegen den FSV Mainz 05 eindrucksvoll vertrieben. Im fünften Vergleich in der Fußball-Bundesliga feierten die Kraichgauer beim 4:0 (2:0) den ersten Sieg gegen die Rheinhessen.

„Die Serie ist uns die ganze Woche brühwarm um die Ohren gehauen worden. Der Antrieb bei den Jungs war groß, dass das endlich aufhört“, sagte Trainer Holger Stanislawski. Beim 4:0 (2:0) vor 31 500 Zuschauern in der Coface Arena schossen Roberto Firmino (16. Minute) und der überragende Ryan Babel (45.+1, Foulelfmeter, 74.) den verdienten Sieg heraus. 05-Kapitän Nikolce Noveski erhöhte noch mit einem Eigentor (85.) auf 0:4.

Mit dem dritten Saisonsieg bleiben die Hoffenheimer in der erweiterten Spitzengruppe. Zum Höhenflug fühlen sich die Kraichgau-Kicker aber nicht bereit. „Die drei Punkte freuen uns, aber ich bin nicht wirklich zufrieden. Viele Dinge waren nicht gut“, kritisierte Stanislawski, der bei der soliden und taktisch klugen Darbietung seines Teams nichts „Herausragendes“ auf dem Feld gesehen hatte. „Wir haben Luft nach oben.“

„Das Spiel fühlt sich anders, als es auf dem Zettel steht“, sagte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel. Er war nicht unzufrieden mit seinen Kickern. „Uns hat das letzte Quäntchen Durchschlagskraft gefehlt“, monierte der 38-Jährige. Statistisch würde viel für die 05er sprechen. „Deshalb sollten die Daten das Meinungsbild der Mannschaft positiv beeinflussen.“

Stanislawski hatte seinem Team eine defensive Marschroute verordnet. Er musste auf den verletzten Sejad Salihovic verzichten, zudem saß Chinedu Obasi zunächst nur auf der Bank. Durch die kluge Raumaufteilung wurde den in Bestbesetzung angetretenen Mainzern frühzeitig der offensive Schwung genommen. Für die erste Aufregung sorgten die 05er selbst, als Eugen Polanski vor dem eigenen Strafraum den Ball an Firmino verlor. Der Brasilianer ließ sich auf dem Weg zum 0:1 auch von drei Mainzern und Torhüter Heinz Müller nicht aufhalten.

Mainz hatte zuvor durch Sami Allagui eine gute Chance ausgelassen (12.). Nach dem Rückstand übernahmen die Rheinhessen mehr und mehr das Kommando, doch ernsthaft in Schwierigkeiten bringen konnten sie die nicht immer sattelfest wirkende Abwehr der Hoffenheimer nicht, weil die entscheidenden Pässe meist beim Gegner landeten. Mehr als ein Abseitstor von Allagui (34.) sprang nicht heraus. Mehr Glück hatte die Kraichgau-Elf, als Schiedsrichter Guido Winkmann nach einem Schubser von Zdenek Pospech am ungemein laufstarken Babel auf den Punkt zeigte. Der Niederländer schoss selbst und ließ sich die Chance nicht entgehen.

Nachdem Peniel Mlapa das 0:3 knapp vergeben hatte (52.), drängte der FSV auf den Anschlusstreffer. Allagui (53.) und Marco Caligiuri (54.) scheiterten an Torhüter Tom Starke. Alles nach vorn werfen konnten die Mainzer nicht, denn Hoffenheim blieb bei Kontern stets gefährlich. Nach einer guten Stunde feierte der von Schalke 04 ausgeliehene Stürmer Mario Gavranovic sein Debüt im 05-Trikot, konnte dem Spiel aber auch keine Wende geben. Babel setzte mit einem Konter, als er Niko Bungert im Laufduell das Nachsehen gab, den Schlusspunkt unter eine überzeugende 1899-Vorstellung. Es passte zum Mainzer Spiel, dass Noveski seinen Torhüter noch mit einem Eigentor überwand.

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