Hertha in Angst: HSV befreit sich mit 2:1-Sieg

Berlin (dpa) - In Berlin ist die Abstiegsangst zurück. Hertha BSC hat mit einem 1:2 (0:2) gegen den Hamburger SV auch das Heim-Debüt von Trainer Michael Skibbe verpatzt.

„Ich bin natürlich sehr enttäuscht darüber, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben - weit unter Bundesliga-Schnitt“, ärgerte sich der Nachfolger von Markus Babbel über die erneut verpasste Chance im heimischen Olympiastadion. Seit 91 Tagen wartet Hertha nun schon auf einen Dreier. „So wie in der ersten Hälfte kann man in der Bundesliga keine Punkte holen“, erklärte Berlins Manager Michael Preetz.

Mit weiter 20 Zählern ist die Abstiegszone in der Tabelle der Fußball-Bundesliga für den Aufsteiger nur noch zwei Punkte entfernt. Der HSV dagegen konnte sich nach dem Schock zum Hinrundenstart gegen Meister BVB mit jetzt 22 Punkten am Samstag an den Berlinern vorbei auf Rang 11 schieben. „Wir können sehr zufrieden sein. Gerade nach dem 1:5 gegen Dortmund war die Reaktion der Mannschaft sehr gut“, kommentierte Trainer Thorsten Fink den dritten Saison-Auswärtssieg.

Vor 49 168 Zuschauern im kalten Olympiastadion brachte Marcell Jansen die reifer wirkenden und besser organisierten Gäste in Führung (24. Minute). Kurz vor dem Halbzeitpfiff erhöhte Mladen Petric per Kopf auf 2:0 (45.+1). Vor beiden Treffern hatte sich Dennis Diekmeier auf der rechten Außenbahn gegen Berlins Routinier Lewan Kobiaschwili durchgesetzt und nach innen geflankt. Hertha steigerte sich nach der Pause. Pierre-Michel Lasogga schaffte mit seinem siebenten Saisontor das 1:2 (82.), verpasste aber den Ausgleich. „Irgendwo fehlt uns der letzte Killerinstinkt“, meinte Mittelfeld-Mann Fabian Lustenberger.

Der HSV, erstmals seit September des Vorjahres wieder mit Ex-Kapitän David Jarolim in der Mittelfeldzentrale, zeigte vor der Pause die bessere Spielanlage. Jansen und Petric hatten schon vor der Führung gute Chancen. Dann marschierte der 22 Jahre junge Diekmeier los, flankte - und Jansen hielt sechs Meter vor dem Hertha-Tor nur noch den linken Fuß hin. Vor dem zweiten HSV-Treffer ließen Christian Lell und Hubnik den Kroaten Petric unbedrängt einköpfen. Hertha setzte nur einen gelungenen Angriffszug dagegen, doch der Treffer von Roman Hubnik wurde zu Recht wegen Abseits nicht anerkannt.

Wie schon beim vorangegangenen 0:2 in Nürnberg schaffte es Hertha nicht, die Lücke in der Kreativzentrale zu füllen, die der noch immer rot-gesperrte Raffael hinterlässt. Zu allem Überfluss musste auch noch Verteidiger Christoph Janker zeitig nach einem unglücklichem Zusammenprall mit HSV-Torwart Jaroslav Drobny mit Verdacht auf Jochbeinbruch raus. Für ihn kam erstmals nach längerer Verletzung Andre Mijatovic ins Spiel, der sich jedoch gleich seine fünfte Gelbe Karte abholte und am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Hannover wie auch Christian Lell fehlt.

Nach der Pause entwickelte Hertha mehr Druck. Jarolim rettete vor Lustenberger (58.); Peter Niemeyer und Adrian Ramos fehlte das Glück. Als Niemeyer Hamburgs Verteidiger Jeffrey Bruma an die Hand schoss, forderten die Berliner Elfmeter (68.). Schließlich köpfte Lasogga nach Flanke von Kobiaschwili zum Anschluss ein. Der Stürmer vergab danach jedoch noch zwei gute Chancen. So nahmen die Gäste, die durch Paolo Guerrero (52., 72.) und Dennis Aogo (57.) weitere Tormöglichkeiten besaßen, verdient drei Punkte aus Berlin mit.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 48,1 - 51,9

Torschüsse: 15 - 13

gew. Zweikämpfe in %: 56,6 - 43,4

Fouls: 19 - 30

Ecken: 6 - 7

Quelle: optasports.com

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