Freiburg siegt und klettert Hertha-Fehlstart ins neue Jahr nach 1:2 perfekt

Freiburg (dpa) - Hertha-Trainer Pal Dardai wirkte nach dem Fehlstart in die Rückrunde nachdenklich, die Freiburger Profis ließen sich für den ersten Heimsieg über die Berliner seit fast 16 Jahren feiern.

Freiburg siegt und klettert: Hertha-Fehlstart ins neue Jahr nach 1:2 perfekt
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Mit dem 2:1 (1:0)-Sieg versetzte der SC Freiburg den internationalen Ambitionen der Berliner einen erneuten Dämpfer. Die Hertha verfehlte den Sprung auf einen Champions-League-Platz und ist nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel 2017 Sechster.

„Ich sehe keine Krise. Wir wissen, was unsere Realität ist“, sagte Dardai, kritisierte aber: „Heute war es ein Tick zu wenig, was wir vor dem gegnerischen Tor erreicht haben. Klare Torchancen habe ich nicht gesehen.“ Der 1:2-Anschlusstreffer durch Joker Julian Schieber (88.) war für Dardais Elf zu wenig.

Janik Haberer (39. Minute) und der eingewechselte Nils Petersen (87.) hatten zuvor mit ihren Treffern in einer mäßigen Partie vor 23 800 Zuschauern für Ernüchterung bei den Berlinern gesorgt. „Das waren unnötige Tore“, haderte der Gästecoach und betonte: „Wir wollen den sechsten Platz verteidigen.“

Keine Dreiviertelstunde nach dem Schlusspfiff fuhr der Hertha-Bus mit Dardai und seinen Profis und weiter 30 Zählern auf dem Konto schon wieder ab. Wie nach dem 1:3 in Leverkusen zum Jahresauftakt und zum insgesamt dritten Mal nacheinander traten die Berliner als Verlierer von einem Auswärtsspiel die Heimreise an. Gegen den FC Ingolstadt steht der Hauptstadtclub am kommenden Wochenende in der Pflicht. Verteidiger Niklas Stark wird dann wegen seiner fünften Gelben Karte fehlen. „Ich muss keine Hektik machen, das gehört dazu, zweimal auswärts zu verlieren“, sagte Dardai.

Freiburg hatte den bislang einzigen Erfolg über den Bundesliga-Rivalen im Schwarzwald-Stadion im Mai 2001 gefeiert (1:0). Mit 26 Punkten rückte der Aufsteiger unter Coach Christian Streich auf Platz acht vor und tritt in einer komfortablen Situation zum nächsten Auftritt bei Mönchengladbach an. „Fußballerisch war das heute kein Leckerbissen“, fasste Streich zusammen. „Die Mannschaft hat verdient gewonnen, das muss man wirklich sehr loben. Wir machen das über 90 Minuten einfach den Tick besser als die Hertha.“

Die zweite Heimpartie der Freiburger binnen neun Tagen verlief lange verhalten. Gefährliche Strafraumszenen blieben weitestgehend Mangelware. Auch Salomon Kalou brachte nicht den erhofften Schwung in der Berliner Offensive. Nur drei Tage nach seiner Rückkehr vom Afrika Cup stand der Ivorer in Berlins Startelf.

Für Aufregung sorgte Fabian Lustenberger, als er Freiburgs Maximilian Philipp an der Strafraumgrenze zu Fall brachte. Für ein Foul war es Schiedsrichter Günter Perl zu wenig. Dann strich ein Schuss von Herthas Per Skjelbred knapp am SC-Tor vorbei, ehe Haberer wie schon gegen Bayern cool zum 1:0 abschloss. Eine lange Hereingabe wehrte John Anthony Brooks zu Vincenzo Grifo ab, der die Vorlage leistete.

Nach der Pause spielte Hertha teilweise mutiger auf. Dardai brachte nach einer guten Stunde in Alexander Esswein und Genki Haraguchi frische Kräfte. Der frühere Freiburger Vladimir Darida zwang SC-Keeper Alexander Schwolow zwar mit einem Distanzschuss ins linke untere Eck zu einer Parade (62.). Ein Schuss von Haraguchi wurde abgeblockt. Die Freiburger kontrollierten jedoch die Partie und gerieten kaum in Bedrängnis, Joker Petersen erhöhte sogar noch auf 2:0. Der Anschlusstreffer durch Schieber kam für Berlin zu spät.

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