Bundesliga-Dino HSV überholt Aufsteiger Paderborn

Paderborn (dpa) - Der Hamburger SV hat sein „Schlüssel-Spiel“ beim SC Paderborn gewonnen. Der Bundesliga-Dino setzte sich am Mittwochabend beim Aufsteiger hochverdient mit 3:0 (1:0) durch.

Bundesliga-Dino HSV überholt Aufsteiger Paderborn
Foto: dpa

Kapitän Rafael van der Vaart brachte die Gäste per Foulelfmeter schon in der zweiten Minute rekordverdächtig früh in Führung. Ex-Nationalspieler Marcell Jansen, der den Strafstoß herausgeholt hatte, sorgte in der 72. Minute mit seinem ersten Bundesliga-Tor seit 493 Tagen für die Vorentscheidung. Zoltan Stieber (90.+1) machte dann alles klar. „Wir haben defensiv gut gespielt, waren geduldig und haben unsere Chancen genutzt“, sagte ein freudestrahlender Trainer Joe Zinnbauer bei Sky.

Vor 15 000 Zuschauern in der Benteler-Arena feierten die Hamburger ihren ersten Bundesliga-Sieg seit dem 7. Dezember und den zweiten Auswärtserfolg der Saison überschwänglich. „Wir sind sehr erleichtert“, sagte Heiko Westermann. Die so stark gestarteten Paderborner haben nun seit dem 2. November nicht mehr gewonnen. „Wer kein Tor schießt kann keine Spiele gewinnen. Wir haben in den entscheidenden Situationen die Fehler gemacht“, sagte Uwe Hünemeier.

In der Tabelle tauschten die Norddeutschen und die Ostwestfalen die Plätze. Beide Teams bleiben aber in Abstiegsgefahr. „Wir wissen ganz genau, was auf uns zukommt. Wir kriegen Samstag Hannover, das ist eine sehr gute Mannschaft. Wir dürfen nicht die Bodenhaftung verlieren“, warnte Zinnbauer vor der typischen Hamburger Euphorie. Paderborn muss nach dem 0:5 gegen Mainz und dem 0:3 gegen den HSV zum richtungsweisenden Aufsteiger-Duell nach Köln.

Es dauerte nur acht Sekunden, da wurde Jansen im Paderborner Strafraum von Patrick Ziegler unfair gestoppt. Den fälligen Foul-Elfmeter verwandelte van der Vaart sicher. Schiedsrichter Peter Gagelmann zeigte dem Unglücksraben die Gelbe Karte. „Auf der Tribüne sah es aus, dass es ein klarer Elfmeter war. Und die Videoanalyse bestätigt das“, sagte der momentan verletzte Paderborner Marvin Ducksch in der Pause am Sky-Mikrofon. Er kritisierte seinen Kollegen: „Ich glaube es war unnötig, dass der Ziegler so rangeht.“

Die Hausherren waren nicht lange geschockt. Das Team von Trainer André Breitenreiter erarbeiteten sich gute Möglichkeiten. Doch der HSV präsentierte sich taktisch besser eingestellt. Mit 29,22 Jahren hatte Coach Zinnbauer auch dank dem 35-jährigen Neuzugang Ivica Olic die älteste HSV-Startelf seit dem 16. Februar 2011 ins Rennen geschickt.

Paderborn entdeckte nach dem Wechsel die Leidenschaft wieder. Elias Kachunga (54.) traf die Latte, die Hausherren wurden immer stärker, der HSV wackelte. Zinnbauer reagierte, brachte seinen Last-Minute-Transfer Marcelo Diaz. Der Chilene kam in der 59. Minute für den Gelb-Rot gefährdeten Petr Jiracek zu seinem Bundesliga-Debüt. Danach stand Schiedsrichter Gagelmann im Blickpunkt, der nach einem Schieber von Ronny Marcos gegen Kachunga nicht auf Elfmeter entschieden hatte. SC-Manager Michael Born schimpfte darüber so sehr, dass er auf die Tribüne geschickt wurde.

Jansen sorgte wenig später nach einem Eckball im Stile eines Stürmers für die Entscheidung. Auch am 3:0 durch Stieber war er beteiligt. „Marcell hat das gezeigt, was er in der Vorbereitung gezeigt hat. Das freut mich für ihn“, lobte Zinnbauer. Sein Chef Peter Knäbel hatte die Begegnung nach dem 0:2 des HSV gegen Köln als „Schlüssel-Spiel“ eingestuft.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 61,8 - 38,2

Torschüsse: 13 - 12

gew. Zweikämpfe in %: 53,3 - 46,7

Fouls: 11 - 18

Ecken: 5 - 5

Quelle: optasports.com

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