Bobadilla verpasst Augsburgs Rekord: Nullnummer bei Hertha

Berlin (dpa) - Trotz einer Nullnummer zum Jahresauftakt haben Hertha BSC und der FC Augsburg ihre Ambitionen für 2016 unterstrichen. Mit dem 0:0 können beide Trainer leben. Die Gäste haben einen Rekord knapp verpasst.

Bobadilla verpasst Augsburgs Rekord: Nullnummer bei Hertha
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Denn Raul Bobadilla hätte für den Augsburger Vereinsrekord sorgen können - und eigentlich auch müssen. Kurz nach der Pause steuerte er mutterseelenallein das Tor von Hertha BSC an, doch Augsburgs Stürmer schoss den Ball nicht ins Gehäuse, sondern daneben. „Es hätte blöd ausgehen können“, gestand am Ende einer abwechslungsreichen, aber torlosen Partie Hertha-Profi Mitchell Weiser. „Wir haben so gespielt, wie wir wollten“, erklärte Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh - nur die Drei-Punkte-Belohnung blieb aus.

Vor 35 196 Fans im ungemütlichen Olympiastadion erspielten sich die Berliner und die Schwaben zwar einige gute Torchancen, verpassten aber den erfolgreichen Abschluss. So bleiben für beide Teams nach der 18. Runde der Fußball-Bundesliga zumindest einige positive Serien: Hertha hat jetzt fünf Pflichtspiele und vier Heimpartien nicht verloren; Augsburg ist in inzwischen fünf Ligaspiele unbezwungen. „Wir können mit dem Punkt leben, haben wieder zu Null gespielt. Das stimmt mich optimistisch“, sagte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl.

Zum Vereinsrekord von vier Auswärtssiegen in Serie fehlte dem FCA ein Tor. „Berlin hat eine sehr gute Mannschaft“, strich Verteidiger Ragnar Klavan dennoch heraus. In der Tabelle bleibt der Hauptstadtclub mit jetzt 33 Punkten auf Rang drei; Augsburg rutschte mit 20 Zählern auf Rang 13. „Ich habe etwas Spritzigkeit und Aggressivität vermisst. Das nehme ich auf meine kappe. Da muss ich in der nächsten Wochen anders arbeiten“, sagte Hertha-Coach Pal Dardai.

Hertha spielte bei Berliner Schmuddelwetter zunächst so, wie es Dardai angekündigt hatte: „Wir wollen mutig bleiben.“ Vor allem Mitchell Weiser, eigentlich Rechtsverteidiger, kurbelte immer wieder Offensivaktionen der Gastgeber an, auch wenn das Hertha-Spiel nach der Winterpause noch sichtbar stotterte. „Der letzte Pass hat gefehlt. Es war schwierig heute, wir wollten nicht so viel falschmachen“, das hat man gesehen“, sagte Abwehrchef Sebastian Langkamp, der nach auskurierten Muskelproblemen mitwirken konnte.

Nach einer der vielen Ecken für Hertha verfehlte der Ex-Münchner Weiser schon in der Startphase das Augsburger Tor nur um wenige Zentimeter (4.). Vedad Ibisevic köpfte wieder nach Ecke nur knapp über die Latte, zuvor musste FCA-Keeper Marwin Hitz einen Schuss von Salomon Kalou entschärfen (14.).

Doch auch die Augsburger, gestärkt durch die jüngsten drei Liga-Auswärtssiege nacheinander, kamen aus einem kompakten Defensiv-Verbund zu gefährlichen Aktionen. Der Brasilianer Caiuby, lange Zeit auffälligster Augsburger Akteur, scheiterte gleich zweimal mit Kopfbällen am aufmerksamen Hertha-Torwart Rune Jarstein. Später holte sich Caiuby seine fünfte Gelbe Karte und muss im nächsten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt pausieren.

Auch Jarsteins FCA-Kollege Hinz zeigte im ersten Pflichtspiel des Jahres wieder seine Klasse. Einen Schuss von Ibisevic holte der 28-Jährige aus dem unteren rechten Toreck (38.). Schrecksekunde für Hitz dann im zweiten Abschnitt, als er nach einer Abwehraktion unglücklich stürzte und für einige Sekunden regungslos liegenblieb. Nach kurzer Pause aber konnte der Schweizer weitermachen.

Nach der Pause attackierten die Augsburger, die sich schon jetzt auf das Europa-League-Duell mit dem FC Liverpool und Trainer Jürgen Klopp freuen, noch früher. Das zeigte Wirkung. Hertha konnte kaum noch Kombinationen aufziehen, die Gäste kamen zu dicken Chancen. Die größte vergab Bobadilla. So blieb es beim gerechten Remis.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 65,2 - 34,8

Torschüsse: 12 - 11

gew. Zweikämpfe in %: 44,4 - 55,6

Fouls: 15 - 19

Ecken: 6 - 2

Quelle: optasports.com

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